von beust sucht : Die frauenfreie fünfte Wahl
Die Festspiele sind vorbei, und gleich gibt es Probleme. Die Suche nach geeigneten KandidatInnen für Senatsposten wird zur ersten Hürde für den Ersten Bürgermeister.
Kommentarvon PETER AHRENS
Ole von Beust hat das Thema Schule zum Schwerpunkt der Senatsarbeit erklärt, und ausgerechnet dafür fehlt ihm in seiner Partei das Personal. Schulpolitiker Wolfgang Drews ist ein politisches Leichtgewicht, von Beusts Vertraute in Bildungsfragen, Ingeborg Knipper, hat sich aufs Altenteil zurückgezogen. Wissenschaftssenator Jörg Dräger kommt nicht in Frage, hat doch von Beust die Bildung zur CDU-Chefsache erklärt.
Nun ist er in der Pflicht, jemanden für diesen Bereich zu finden, der auch das schwarze Parteibuch trägt und zudem in der Lage ist, zweieinhalb Jahre FDP-Bildungspolitik zu reparieren – mithin die undankbarste Aufgabe im neuen Senat.
Da bahnt sich eine Suche an wie 2001 beim Kulturressort. Irgendwann greift die fünfte oder sechste Wahl zu. Der Kollateralschaden von damals, Dana Horáková, wird zwar jetzt beseitigt werden, doch hier wartet die nächste Klippe. Wenn von Beust das Kulturressort tatsächlich mit seiner Allzweckwaffe Dräger besetzte, hätte er den Senat zur quasi frauenfreien Zone gemacht.
Und das wäre weit mehr als nur eine lästige Debatte über das Frauen- und Familienbild der CDU, die er sich damit aufhalsen würde. Weibliche Kompetenz dringend gesucht, Angebote unter Chiffre: Altherrenpartei.