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Archiv-Artikel

viel lob für napolitano

Zur Wahl des Exkommunisten Giorgio Napolitano zum italienischen Staatspräsidenten schreibt die Repubblica aus Rom: Dieser Applaus des Parlaments, der lange dauert und sich auf die gesamte Aula ausbreitet – und die Rechte spaltet – ist der eigentliche Beginn der neuen Legislatur.

Der Corriere della Sera aus Mailand meint: Für den neuen Staatspräsidenten heißt die Aufgabe nun, wieder Frieden im Land zu stiften. Aber dabei muss er die Rechnung mit Berlusconi machen, der die Wahlniederlage nicht anerkennen will.

La Libre Belgique aus Brüssel sieht auf die Kommunalwahlen: Napolitano muss alle seine Gaben als Vermittler einsetzen, um die von Silvio Berlusconi als Waffe des zivilen Ungehorsams benutzte Drohung eines Steuerstreiks abzuwenden. Das überaus beliebte Argument wird sicherlich im Mittelpunkt des Wahlkampfs für die wichtigen Kommunalwahlen Ende Mai stehen.

Der Tages-Anzeiger aus Zürich ist zufrieden: Und Silvio Berlusconi? Den erwischte Prodi mit dem spät eingewechselten Napolitano auf dem falschen Fuß. Berlusconi wäre ein Ideologe der Linken lieber gewesen, den er täglich mit seiner antikommunistischen Rhetorik hätte überziehen können. Mit Napolitano geht das nicht. Der war im PCI immer ein Reformer und Liberaler. Das wissen die Italiener.