verpasst? : Ja, wo samma denn?
„Menschen bei Maischberger“, Di., 22.45 Uhr, ARD
Vier alte Männer und eine auch nicht mehr junge Frau dimpfeln Gedanken über den Stammtisch, sinnieren über Oskar Lafontaine. Die Gastgeberin, bis dahin irgendwie gar nicht da, greift ein. In den Büchern vom Lafontaine stünden, und das sei erwiesen, Fakten, die so gar nicht stimmen. Wo samma? „Lederhosen, Bier und CSU: Wer braucht eigentlich Bayern?“, hieß der Jubiläumstalk (200 Sendungen) der Maischbergerin.
Und manchmal geht es wirklich um Bayern. Konstantin Wecker, Musikant und Münchner, erinnert sich, dass der Strauß-Franz Josef ein Lügner war. Fritz Wepper, Freibierlätschn, Wiesnfan und Schauspieler, vermisst den Charismatiker Strauß. Katja Ebstein, Preußin und Wahlbayerin, stimmt zu: Genau, die Typen fehlen. Einer der Bayern nicht nur gut findet, weil es früher anders war, ist der Markwort-Helmut, Faktenmacher daselbst. Einer, der noch glaubt – an die absolute Mehrheit der CSU. Der Schneyder- Werner, Österreicher und Kabarettist, erweist sich als der Begabteste der versammelten Stammtischschwadroneure. Wie der gescheit daherreden kann, ohne was zu sagen!
Und, brauchen wir die Bayern jetzt? Früher waren die Räusche auf dem Oktoberfest besser, das haben wir gelernt. Und sogar der Wecker-Konstantin mag den Günther Beckstein – irgendwie. Nein, Bayern braucht wirklich keiner mehr. Und die Maischbergerin? Wer braucht eigentlich die? ANDREAS RÜTTENAUER