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Archiv-Artikel

verpasst? Die den Tod lieben

Von JAF

„Spiegel TV: In Gottes Namen“, So., 22.50 Uhr, RTL

Die Idee stammt von Dan Setton, preisgekrönter israelischer Dokumentarfilmer, ausführen mussten sie Helmar Büchel und Kerstin Mommsen: zu filmen, wie es an jenen Orten, in jenen Regionen ist, wo islamistischer Terror ausgebrütet wird – in Pakistan und im Libanon. Settons Gespür für das Thema trog nicht: Die Spiegel-TV-Dokumentaristen zeigten uns in horribel-nüchternen Bildern, wie viele Menschen schon verloren sind für das, was als Vernunft und Lebensliebe verstanden wird. Zu hören sind Mütter, die stolz sagen, sie freuten sich, dass ihre Söhne Selbstmordattentäter werden – denn auf sie warte das Paradies. Sie lieben den Tod mehr als das Leben. Diese Doku laberte nicht mit pädagogischem Eifer, demzufolge Islamisten doch recht eigentlich unter Globalisierung, Amerika und der Aufklärung litten, was ja ihre Taten verstehbar mache. Die Autoren zeigten uns Menschen, für die wir Aliens sind – und sie für uns. Man sollte die Doku aus aktuellem Anlass schnell wiederholen, am besten 20.15 Uhr. JAF