verpasst? : Höhere Instanz
„Johannes B. Kerner“, Di., 22.45 Uhr, ZDF
Dass schlechte Schauspieler falsche Fälle im Fernsehen verhandeln, ist nicht neu. Neu dürfte aber sein, dass echte Menschen ihren Gerichtsprozess im Fernsehen nachverhandeln – und das am Tag des Urteils. Johannes B. Kerner hatte am Dienstag die Kassiererin Barbara E. vorgeladen, die von Kaiser’s gefeuert wurde, weil sie Pfandbons im Wert von 1,30 Euro unterschlagen haben soll. Wenige Stunden vor der Fernsehsendung hatte ein Gericht entschieden, die Kündigung sei in Ordnung. Aber was sagt JBKs TV-Arbeitsgericht? Mit im Studio saßen E.s Anwalt – und die Anwältin des Supermarkts. Beide Seiten durften noch einmal vortragen, wie sie die Dinge so sehen. Und am Ende verkündete der ebenfalls zum TV-Prozess geladene Ulrich Kienzle das Urteil: Die Kündigung sei „rechtens, aber nicht richtig“. Applaus im Publikum. Dann durfte TV-Koch Horst Lichter noch erzählen, dass er mal vier Mitarbeiter feuerte. Er habe ihnen das Restaurant anvertraut, und als er zurückkam, fehlte Geld. Wer genau es war, ließ sich nicht klären, also flogen alle. Großer Applaus im Publikum. WOS