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Archiv-Artikel

verpasst? Knoten, manieriert

„Menschen bei Maischberger“, Di., 23.00 Uhr, ARD

Es steht ihr gut, das neue Kölner Studio in seinem toscanafarbenen klaren Look. Doch in der ersten Sendung nach Sommerpause und Umzug sucht Sandra Maischberger anfangs noch nach ihrem Platz im neuen Raum. Die vormalige Vis-à-vis-Gesprächssituation ist nun aufgegangen in eine puristische Plauderecke mit Sofas und Couchtischchen. Nach dem Tisch muss sich ihr erster Gast, ihr Sendeplatz-Vorgänger Alfred Biolek, jedoch tüchtig strecken, um sein Wasserglas abzustellen. Eifrig nach vorne gebeugt lässt sich Maischberger in gegenseitige Lobhudelei einwickeln, die gut zwei Drittel der regulären Sendezeit einnimmt.

Ihre typisch konzentrierte Haltung, ein leicht manierierter Knoten, macht es der Kamera bei dieser Sitzanordnung fast unmöglich, sie vorteilhaft einzufangen. Der Auftritt der Semmelrogges ist schlichtweg ärgerlich, weil der Freigänger und sein Sohn nichts zu sagen haben. Im Gegensatz zur Finalistin eines Schönheitswettbewerbs für Rollstuhlfahrerinnen. Und zu Hitler-Darsteller Bruno Ganz. Es sind die beiden einzigen wirklichen Gespräche des Abends.

KIRSTEN KOHLHAW