verpasst?: Begehrtester Job

„Wenn Harald Schmidt in seiner eigenen Sendung bei Sat.1 Leo Kirch Prügel anzudrohen wagt – dann haben wir einen deutschen Letterman. Vorher nicht.“ Dies schrieb der Prophet Harald Keller weiland in der taz – zur ersten „Harald Schmidt Show“ anno 1995. Heute blickt die Nation (?) zum vorvorvorvorvorvorletzten (!) Mal so tieftraurig wie gebannt (?) ins Studio 449. Und wer bereits am Samstag das „Medienmagazin“ auf Radio Eins des Rundfunks Berlin-Brandenburg gehört hat, weiß, dass bei Sat.1 auch ohne Schmidts allabendliche Sottisen weiter alles im Fluss ist: Der Sender behauptet stoisch, das mit der Nachfolge-Show sei ernst gemeint. „Unglaublich viele“ Bewerbungen sind beim neuen Sat.1-Chef Roger Schawinski eingegangen, und der hat mit feiner Ironie gemerkt: „Es ist offenbar der begehrteste Job im gesamten deutschen Fernsehen.“ Nur das mit dem geplanten Candle-Light-Dinner oder wenigstens der gemeinsame Spaziergang des Schweizers Schawinski mit dem Schwaben Schmidt wollte einfach nicht klappen. „Hat dann nicht stattgefunden“, sagte der Senderchef auf Radio Eins. Ist vielleicht auch besser so. STG