urdrüs wahre kolumne : Die Heide bleibt grün
Erst jetzt erfahre ich, dass unlängst im Braunschweiger Dom im Rahmen des „Sommerlochfestivals“ ein ökumenischer Gottesdienst stattfand, bei dem „besonders für Lesben und Schwule der Segen reichlich fließen wird. Insgesamt eine irgendwie klebrige Geschichte, wie ich angesichts solcher Verheißungen mal annehme. Erbitte wenigstens nachträglich einen atmosphärischen Beitrag der zuständigen Sonderkorrespondenten …
Die verderbte Leibesfrucht eines Oberhäuptlings der Hamburger Hells Angels ballerte dieser Tage mitten in St. Pauli auf einige Spaziergänger, die es gewagt hatten, einen interessierten Blick auf das exklusiv ihm gehörige Mädel in seiner Begleitung zu werfen. Auch in diesem Fall muss man nicht lange fragen, ob dieser Sohnemann mit Bus oder S-Bahn zum Ort der Tat reiste: Natürlich kam er auf der Harley vorgefahren – wie auch sonst?
Als folgsam gegenüber der Aufklärung gebärdet sich dieser Tage auch die taz nord und macht auf einer ganzen Zeitungsseite klar, dass Geschraube und Zementanrühren im Affenhirn Freiheit der Wissenschaft und die einzige Alternative der Menschenversuch sei. Ich empfehle, sich darüber einmal mit anderen Primaten auseinanderzusetzen und stelle gern den Kontakt mit den mir persönlich seit vielen Jahren bekannten Schimpansen „Fritz“ und „Friederike“ im Tierpark Kalletal her, die einen sehr eindeutigen Standpunkt vertreten: Die Interessen eines ehrgeizzerfressenen Forschers können nie die eines Affen sein.
Die Uni Hamburg indessen will jetzt mit einem Schlag 1.100 Studierende exmatrikulieren und kleidet das durch seine Präsidentin Monika Auweter-Kurtz in die Worte, sie gehe davon aus, dass es sich bei denen, die ihre Studiengebühr nicht bezahlt haben, „um Studienabbrecher der ersten Semester oder Studierende höherer Semester handelt, die keinen Abschluss mehr anstreben“. Für diese saudumme Häme gibt es die „Goldene Arschkrampe“ der Deutschen Zyniker-Gesellschaft!
Im Namen von Hermann Löns, lange Redakteur der Schaumburg-Lippischen Landeszeitung, Bückeburg, erhebe ich Einspruch gegen den Versuch dumpfbackiger Geschäftemacher aus Soltau, die Seelenlandschaft der Lüneburger Heide in eine „HeideWorld“ umzugestalten. Wer so was will, der vergiftet auch Heidehonig mit genmanipulierten Pollen, ersetzt den in Wacholder marinierten Schnuckenbraten durch das Baguette aus der „Heißen Hexe“ und schüttet zu alledem über Hünengräbern und Birkenhainen ganzjährig mit Skikanonen präparierte Abfahrten für die Snowboarder auf – die Heide aber, sie bleibt grün!
Dass Miro Klose heute im Bayern-Leibchen gegen den wunderbaren SV Werder antritt, sollte die Fans der Grün-Weißen nicht sonderlich empören. Mit allen Mitteln wehren aber sollten sie sich gegen die Pläne ihres Vereins, die Fußballfreunde als depperte Kunden an den Sponsor Citibank zu verkaufen. Was ist schon die mechanisch oder elektronisch bedingte Betriebsstörung im Geldautomaten solcher Institute gegen deren ganz normale Praktiken? warnt eindringlich ULRICH „Va banque!“ REINEKING
ULRICH REINEKING, Journalist und Kabarettist kämpft hier stets nur für Gutes und Wahres – ganz gleich, in welcher Gestalt es auftritt.