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Archiv-Artikel

unverbremt: „Exxtra Seiten“ für Frauen Viel besser als die gelben Seiten

Die Kollegen gucken ratlos. Wie viele Exemplare des neuen Frauen-Branchenbuchs sie gerne für die Redaktion hätten, will die Herausgeberin der Exxtra-Seiten wissen. „Reicht eins nicht?“ Es steht ihnen ins Gesicht geschrieben, sie haben keine Ahnung, was sie damit anfangen sollen.

Dabei müssten sie nur die erste Seite aufschlagen, dort erklärt es ihnen per Grußwort die Sozialsenatorin. „Es ermöglicht, ganz bewusst Dienstleistungen von Frauen in Anspruch zu nehmen“, schreibt sie. Das leuchtet ein. Machen Männer ganz genauso. Damit ist auch klar, warum sich das Schalten von Anzeigen lohnt.

Aus diesen besteht nämlich das seit 17 Jahren erscheinende Umsonst-Heft, ganz wie die Gelben Seiten, nur eben für Frauen und viel besser zu lesen. Erstens: Es ist übersichtlicher. 100 Seiten – das schafft man gut auf dem Klo. Zweitens: Das Layout ist ansprechender, sowohl was das Heft betrifft, als auch die Anzeigen. Ganz vorne rangieren dabei die in der Rubrik „Gartenbau“. Ein Buchstabe so lieblich geschwungen wie die nächste Blume. Drittens: Es ist interessanter. Eine Putzfrau reinigt die Wohnung auf Wunsch auch mit ätherischen Ölen, ein „Frauenhof“ bietet Erholungsbedürftigen die „Begegnung mit den Frauen, Tieren und Feldern des Hofes“, eine Finanzberaterin macht „Visionsarbeit zum Thema Geld“. Und viertens verrät es etwas über die Frau von heute. Ist sie selbständig, arbeitet sie offenbar als Beraterin. Ernährung, Finanzanlagen, Bewusstseinserweiterung: Dafür braucht sie kein großes Startkapital, wird das Wohn- zum Arbeitszimmer. Immer noch besser als arbeitslos.

Eiken Bruhn