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Archiv-Artikel

unterm strich

Das Thema Krankheit war sehr präsent in Christoph Schlingensiefs Arbeiten der vergangenen Jahre, von seinem Spektakel „Kunst und Gemüse“ an der Berliner Volksbühne, das den Untertitel „Theater als Krankheit“ trug, bis zu seinen Interviewäußerungen nach seiner „Parsival“-Inszenierung in Bayreuth, er werde wohl in einigen Jahren Krebs bekommen wie Heiner Müller. Nun ist Schlingensief tatsächlich an Krebs erkrankt. Er sei in eine Berliner Klinik eingeliefert worden, berichtet der Berliner Kurier. „Ihm wurde ein Lungenflügel herausoperiert“, sagte der Schauspieler Udo Kier der Zeitung, der mit Schlingensief viel zusammengearbeitet hat („Das deutsche Kettensägen-Massaker“, „Terror 2000“). Die Deutsche Oper Berlin wollte zu der Meldung keine Stellung nehmen. Schlingensief bereitet an dem Haus in der Bismarckstraße für April eine Inszenierung der Oper „Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna“ des von den Nazis verfolgten Komponisten Wolfgang Braunfels vor. An der Deutschen Oper geht man davon aus, dass die Proben Ende Februar beginnen können.

Europäische Intellektuelle haben eine Abkehr vom Englischen als zentraler Verkehrssprache in Europa gefordert. Sie schlugen vor, die Europäer sollten jeweils eine „persönliche Adoptivsprache“ als „zweite Muttersprache“ lernen. Die EU solle dies fördern. „Die bilateralen Beziehungen zwischen den Mitgliedstaaten sollten sich eher an den Sprachen der beiden jeweiligen Länder als an einer dritten Sprache ausrichten“, erklärte die Gruppe unter Leitung des frankolibanesischen Schriftstellers Amin Maalouf. Das Konzept werde in diesem Jahr des interkulturellen Dialogs einige Diskussionen auslösen, erwartet der EU-Kommissar für Mehrsprachigkeit, Leonard Orban. Er betonte, Fremdsprachenkenntnisse bauten Brücken und förderten das Verständnis zwischen den Kulturen. Die EU-Kommission hatte das Gremium beauftragt, Ideen zur Mehrsprachigkeit zu entwickeln.

Die weltweit umstrittenen Mohammed-Karikaturen kommen ins Museum. Wie der Chef des dänischen Medienmuseums, Ervin Nielsen, am Donnerstag in Odense mitteilte, sollen die von der Zeitung Jyllands-Posten im September 2005 veröffentlichten zwölf Zeichnungen in der Dauerausstellung präsentiert werden. Mal schauen, was passiert.