unterm strich :
Anlässlich der Berichterstattung zum Tode Urs Heftis empfahl uns Claus Peymann, am besten gleich das gesamte Feuilleton der taz „mit Mann und Maus in der Spree zu versenken“. Beruhigend ist, dass wir nicht die Einzigen sind, die Peymann für obsolet befindet. Theaterkritiker hält der 70-jährige Regisseur und Intendant des Berliner Ensembles (BE) nämlich insgesamt für „mickrige Figuren“ und „Handlanger“ ohne Autorität. „Theaterkritiker sind die schlimmsten Finger. Sie haben den Zynismus, den Sarkasmus und die Oberlehrer-Gesinnung zum Lebensprinzip erhoben.“ Das sagte er am Dienstag in der RBB-Fernsehsendung „Thadeusz“ laut vorab verbreiteten Redeauszügen. Allerdings relativierte Peymann, der unter anderem das Schauspielhaus Bochum und die Wiener Burg geleitet hat, auch seine eigene Bedeutung: „Die eigentlichen Könige sind die Schauspieler.“ Falls Sie Lust haben, zu uns hinab in die Spree zu steigen, dann bringen Sie doch bitte ein Flascherl Wein mit, Herr Peymann! Vom Schiffbauerdamm geht’s nur ein Stück flussaufwärts, wir freuen uns!