unterm strich :
London. In einem Interview mit der britischen Tageszeitung The Times, das während seiner „Never-Ending-Tour“ in einem vollständig abgedunkelten Hotelzimmer in Skandinavien geführt wurde, erklärte der amerikanische Singer-Songwriter Bob Dylan, 67, einem englischen Reporter, was er über den Wahlkampf in seiner Heimat im Allgemeinen und über den Präsidentschaftskandidaten der demokratischen Partei, Senator Barack Obama, im Besonderen denkt. „Momentan befindet sich unser Land im Umbruch“, sagte Dylan, der kürzlich den hoch angesehenen Pulitzer-Ehrenpreis 2008 „für seinen profunden Einfluss auf die Popmusik und die amerikanische Kultur“ erhalten hatte. Die Armut, so Bob Dylan, habe viele Amerikaner demoralisiert. Wie sollen denn Arme bloß zu anständigen Bürgern werden?, fragte der Komponist von Songs wie „Masters of War“, „Visions of Joana“ oder „The times they are a-changin’“. Aber, so Dylan weiter, „wir haben da jetzt diesen Kerl, der die Bedeutungen von Politik von Grund auf neu definiert“. Barack Obama definiere auch den Beruf des Politikers anders. „Wir müssen sehen, wie sich die Dinge mit ihm entwickeln. Bin ich hoffnungsvoll? Aber ja, ich hoffe, dass sich die Dinge mit ihm zum Besseren wenden werden. Manche Dinge müssen sich einfach grundsätzlich ändern.“ Im klassisch optimistischen Ton der Sechzigerjahre ist auch sein Schlusswort gehalten: „Man sollte immer das Beste aus der Vergangenheit herausholen, alles Schlechte dort zurücklassen und weiter in die Zukunft gehen.“ Was bedeutet das? Roosevelts Wohlfahrtsstaat plus die Zuversicht der Civil-Rights-Bewegung und die Außenpolitik von Jimmy Carter? Ludwigshafen: Der Schauspieler Devid Striesow (zuletzt etwa „Das Herz ist ein dunkler Wald“ oder in Christian Petzolds Spielfilm „Yella“ zu sehen) ist am Samstag mit dem „Preis für Schauspielkunst“ beim vierten „Festival des deutschen Films“ ausgezeichnet worden. Der 34-jährige Berliner, der die Auszeichnung zusammen mit seiner Schauspielkollegin Nina Hoss (ebenfalls „Yella“) erhält, könne alles, wäre bei jedem Film eine andere Figur und spiele seine Rollen mühelos, fraglos und unbezweifelbar, wie es in der Begründung der Jury hieß.