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Archiv-Artikel

unterm strich

Die argentinische Schriftstellerin María Cecilia Barbetta, die in Berlin lebt, erhält den diesjährigen „aspekte“-Literaturpreis für ihr Romandebüt. In „Änderungsschneiderei Los Milagros“ verknüpft Barbetta die Erzählstrategien der Telenovela mit der großen südamerikanischen Tradition des magischen Realismus. Den Schauplatz der Änderungsschneiderei in einem alten Viertel von Buenos Aires – hier verknüpfen sich die Geschichten mehrerer Frauen – bezeichnet sie selbst als „Kippbild“ zwischen Realität und Traumwelt. Barbetta wurde 1972 in der argentinischen Hauptstadt geboren und lebt seit zwölf Jahren in Berlin. Auf Deutsch schreibe sie, weil es eine „spielerische Sprache“ sei, in der sie aber auch Distanz zu halten vermöge, sagte Barbetta in einem Interview mit der Zeit. Mit dem Literaturpreis der ZDF-Sendung „aspekte“ werden deutschsprachige Erstlingswerke ausgezeichnet; er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird dieses Jahr zum 30. Mal vergeben.

Die Talfahrt der Börsenkurse erreichte nun auch die traditionell eher eskapistische Oberflächenwelt der Mode. Die britische Designer-Grande-Dame Vivienne Westwood, deren Kollektionen für politische Subtexte bekannt sind, gab bei ihrer gestrigen Show auf der Pariser Fashion Week folgende Losung aus: „Dress up in these hard times!“ Und natürlich: „Do it yourself.“ Die Materialien ihrer neuen Prêt-à-porter-Kollektion lassen sich konsequenterweise auch im Baumarkt oder gar im Müll finden: viel Plastikfolie, zerrissene Bettlaken und natürlich Sicherheitsnadeln, die alten Insignien des Punk. Wer sie nicht selbst machen kann, solle gefälligst seine Lieblingsklamotten tragen, „bis sie auseinanderfallen“, sagte Westwood noch. Wäre man sonst sicher nicht draufgekommen.