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Archiv-Artikel

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Er war ein legendärer „Thousand Finger Man“: Der kubanische Conga-Spieler und Schlagzeuger Mongo Santamaria, der die Entwicklung des afrokubanischen Jazz zum Salsasound der 70er-Jahre maßgeblich beeinflusst hat, ist in Miami mit 85 Jahren gestorben. Er galt als einer der populärsten lateinamerikanischen Musiker der 60er-Jahre und war maßgeblich an der Durchsetzung von Tanzstilen wie Boogaloo beteiligt. Santamaria ist vor allem für seine Version von Herbie Hancocks Song „Watermelon Man“ sowie von Oscar Brown juniors „Afro Blue“ bekannt.

Santamaria wuchs in Havanna auf und spielte dort mit Conjunto Matamoros und Conjunto Azul im berühmten Tropicana Club. 1950 schloss er sich Gilberto Valdes in New York an und spezialisierte sich vorübergehend auf Charanga-Musik mit ihrem typischen Flöten- und Violinsound im Vordergrund. Dann wechselte er zum Bandleader Peréz Prado und spielte schließlich sechs Jahre bei Tito Puente.

1958 erschien Santamarias Album „Yambu“, eine authentische Aufnahme religiöser Trommelklänge und kubanischer Gesänge, die ihre westafrikanischen Wurzeln klar erkennen lassen, und schließlich „Mongo“ mit dem Song „Afro Blue“. Im kurz boomenden Souljazz der Mid-Sixties gab Columbia zehn Alben von Santamaria heraus.