unterm strich :
Schwere Zeiten erfordern unkonventionelle Maßnahmen: Der Frankfurter Opernintendant Bernd Loebe will nun der finanziellen Misere seines Hauses mit einer Spendenaktion begegnen. Für dieses und das kommende Jahr plant er unter anderem mehrere Sonderveranstaltungen, darunter eine Tombola und die Versteigerung von Opernkostümen aus dem Fundus. Damit hofft Loebe, in beiden Jahren jeweils rund eine halbe Million Euro einzunehmen. Die Aktion unter dem kalauernden Titel „Entweder … Oper!“ richtet sich an Banken und andere Firmen, aber auch an private Opernfreunde. Die Stadt hatte wegen ihrer Finanznot den Städtischen Bühnen einen mehrjährigen Sparplan auferlegt. Zusätzlich zu diesen Einsparungen in Millionenhöhe müssen die Bühnen gemeinsam jedoch weitere rund 1,5 Millionen Euro, die sich aus den Tariferhöhungen ergeben, aufbringen. Die Spendenaktion sei als „deutliches Signal“ an die Stadt gedacht, um den Willen der Oper zur Etateinhaltung zu zeigen, sagte der Intendant. Die taz hat vergleichbare Verzweiflungstaten ja bereits hinter sich.
Und nun ein Seitenblick ins Ausland: In Rom haben am Donnerstag Tausende von Menschen an der Trauerfeier für den italienischen Schauspieler Alberto Sordi teilgenommen. Er war am Dienstag im Alter von 82 Jahren verstorben. Alberto Sordi galt als einer der beliebtesten Schauspieler des Landes, auch wenn er international weit weniger bekannt war als viele seiner Kollegen. Sein Leichnam war im römischen Kapitol aufgebahrt worden. Selbst Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi wohnte der Messe bei, die in der voll besetzten Lateranbasilika von Kardinal Camillo Ruini gelesen wurde. Der Geistliche, der Vikar des Papstes für Rom ist, würdigte vor allem Sordis soziales Engagement. Zahlreiche Trauergäste konnten aus Platzmangel nur über einen vor der Kirche aufgebauten Bildschirm die Feier verfolgen. Rund 200.000 Menschen nahmen stundenlange Wartezeiten in Kauf, um von Sordi persönlich Abschied zu nehmen und sich in die Kondolenzbücher einzutragen. Am Nachmittag sollte Sordi auf dem römischen Friedhof Verano zur letzten Ruhe gebettet werden.