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Archiv-Artikel

unterm strich

Der Potsdamer Platz wird allmählich fertig. Im Herzen Berlins, wie es der Ticker schön formuliert, baut Otto Beisheim, Gründer der Handelsgruppe Metro, ein kleines Stadtviertel. Direkt am Tiergarten entsteht dabei ein 460 Millionen Euro teures Quartier aus Wohnungen, Büros und Hotels, das in seinem Luxus in Deutschland selten sein dürfte. Es ist das letzte große Projekt am Potsdamer Platz: Mehr als 13 Jahre nach dem Mauerfall nähert sich ein Kapitel deutscher Architekturgeschichte seinem Ende. Heute feiert das Beisheim Center sein Richtfest.

Neben der futuristischen Glaskuppel des Sony Centers von Architekt Helmut Jahn gibt sich der Komplex mit seinen Steinfassaden elegant-gediegen. Im Entwurf sieht er mit seinen Anleihen an die amerikanische Hochhausarchitektur der 30er-Jahre ein bisschen nach New York und Central Park aus. Gleichwohl hört es Erwin Conradi, Geschäftsführer der Beisheim Holding GmbH, nicht gern, wenn man von einem „Rockefeller Center“ spricht. „Wir sind nicht größenwahnsinnig“, sagt er. Und: „Ich bin überzeugt, dass es eine sehr schöne Stadtarchitektur wird.“

Aus dem Ensemble ragt ein Hochhaus empor, in dem das feine Ritz-Carlton und die „Tower Apartments“ untergebracht sein werden. Zu dem Ensemble gehören auch zwei Bürokomplexe und das Berliner Marriott Hotel; der renommierte Londoner Architekt David Chipperfield entwarf die „Parkside Apartments“. Wenn das Beisheim Center auf dem so genannten Lenné-Dreieck steht, wird nur wenig an die Mauer und die Ödnis des einstigen Grenzgeländes erinnern. Und zur Information: Für schlappe fünf Millionen Euro bekommt man eine 670 Quadratmeter große Wohnung.