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Archiv-Artikel

unterm strich

Schauen Sie mal! Die Kolleginnen und Kollegen vom Hamburger Gruner-und-Jahr-Verlag haben die Fragen gefunden, die an der Kultur wirklich interessieren. Heute erscheint nämlich das neue Sonderheft „Brigitte Kultur“, das, so die eigene Pressedarstellung, folgenden Fragen nachgeht: „Wie ist es eigentlich, mit einem Schriftsteller verheiratet zu sein – wenn man selber einer ist? Welche Filme und Bücher, welche Songs haben das Leben von Prominenten wie Iris Berben und Steffen Seibert geprägt? Wem hat Robbie Williams 1997 im Hotelzimmer auf der Akustikgitarre seine späteren Hits vorgespielt? … Wie schafft man es, selber kreativ zu sein?“ Tja, Letzteres haben wir uns auch schon mal gefragt.

Vielleicht kann man in dieser Sache ja etwas von Dana Horáková lernen. Wie die SZ gestern kolportierte, hatte Hamburgs Kultursenatorin jedenfalls eine furchtbar kreative Idee, um der Günstlingswirtschaft in der hanseatischen Kulturlandschaft die „Wurzeln abzuschlagen“. Und zwar sollten in ihrer Kulturbehörde die Fachreferenten rotieren, der Literaturreferent also (beispielsweise) Film machen, die Filmreferentin Theater und der Theaterreferent ... Sie verstehen schon. Leider ist dieser originelle Plan vereitelt worden.

Noch was: 3sat hat den Veranstaltern der Oberhausener Kurzfilmtage mit Rückzug vom Festival gedroht, wenn sie das erteilte Hausverbot für Regierungsvertreter von kriegsbefürwortenden Staaten nicht zurücknehmen. Gerade in schweren Zeiten dürfe sich die Kultur nicht am „Stacheldrahtziehen zwischen den Völkern“ beteiligen, so der Medienpartner des Festivals. Die Festivalleitung hatte erklärt, dass sie keine Vertreter der USA, Großbritanniens, Spaniens und Italiens dulden würde.