unterm strich :
Die derzeit in einem Umsatztal wandelnde Buchbranche ist nach Meinung des Direktors der Frankfurter Buchmesse, Volker Neumann, zu einem Teil selbst schuld an ihren Problemen. Einerseits sei zwar die in allen Branchen spürbare Kaufunlust der Verbraucher verantwortlich, sagte Neumann in einem Gespräch mit dpa in Frankfurt. Andererseits aber litten Verlage und Buchhandel unter der Flut von Neuerscheinungen bei gleichzeitigem Beharren auf bestehenden Konzepten und einer geringen Bereitschaft zu Veränderungen. Die Branche traf sich gestern zu den Buchhändlertagen in Karlsruhe. Die Entwicklung sei innerhalb der Branche jedoch heterogen. Neben Unternehmen mit Verlusten gebe es auch solche mit zweistelligen Zuwachsraten. Es sei also schwer, mit Einheitsrezepten gegenzusteuern: „Da ist individuelle Kreativität gefragt.“ Angesichts der wirtschaftlichen Gegebenheiten würden immer noch viel zu viele Titel produziert. Die seit Jahren immer gleiche Predigt, die Zahl der rund 90.000 jährlichen Neuerscheinungen zu reduzieren, zeige keine Wirkung. Gleichzeitig werde das Geld für Marketing knapp: „Es wird alles nur noch auf die vermeintlichen Highlights gesetzt. Dabei wird das wichtige Mittelfeld sträflich vernachlässigt. Das ist ein gefährlicher Weg“, sagte Neumann.