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In Weißrussland ist der Schriftsteller und Regimegegner Wassil Bykau im Alter von 79 Jahren gestorben. Als hoch dekorierter Kriegsveteran geriet Bykau wegen seiner kritischen Aufarbeitung des Krieges und des militärischen Handelns überhaupt in Konflikt mit der Sowjetmacht, später auch mit dem autoritären weißrussischen Staatspräsidenten Alexander Lukaschenko. Bykau, der auch für den Literatur-Nobelpreis nominiert war, lebte vor seinem Tod einige Jahre in Finnland und Deutschland. Bis zuletzt galt er als eine der entschieden prowestlichen Stimmen seiner weißrussischen Heimat. Zu den bekanntesten Werken Bykaus zählt der auch in Deutschland veröffentlichte Roman „Die Kiesgrube“ sowie „Die Toten haben keine Schmerzen“ und „Die Treibjagd“.
Es gibt Meldungen, die verblüffen selbst ein hart gesottenes Produktionsschwein, das schon ein gutes Jahrzehnt taz-Kultur auf dem Buckel hat. Zum Beispiel der Kyoto-Preis, der dieses Jahr an einen Chemiker und einen Astrophysiker aus den USA verliehen wird – und an einen japanischen Puppenspieler. Die Auszeichnung, die neben dem Nobelpreis mit jeweils 400.000 Euro zu den höchstdotierten Ehrungen gehört, geht an den Chemiker George McClelland Whitesides für seine wichtigen Grundlagenforschungen, bei denen er durch die „Vernetzung von Biochemie, organischer Chemie, Ingenieurwissenschaften und Nanotechnologie“ Pionierarbeit auf dem Gebiet der Mikrofertigungstechnik geleistet hat. Außerdem bekommt der emeritierte Astrophysiker Eugene N. Parker den Preis für seine grundlegenden Arbeiten zum Verständnis der Sonnen-Korona, der Solarwinde sowie der Magnetfelder von Erde und Sonne. Der japanische Puppenspieler Tamao Yoshida wiederum gilt in seiner Heimat als „lebende Legende“ des traditionellen Bunraku-Spiels. Bei dieser alten Theaterform, die der 84 Jahre alte Künstler kultiviert und einem breiten Publikum verständlich gemacht habe, werden bis etwa 1,50 Meter große Puppen benutzt. Zu sehen sind sie in Takeshi Kitanos neuem Film „Dolls“, dort sind die kunstvollen Figuren Sachwalter einer unglücklichen Liebe – auch das gehört, jedenfalls in Japan, wesentlich zur Erforschung der menschlichen Existenzgrundlagen.
Wollen Sie wirklich noch etwas über den neuen Harry-Potter-Band wissen? Zum Beispiel darüber, wie viele Bücher in den USA und in Großbritannien bereits am ersten Wochenende verkauft worden sind? Oder darüber, was Norbert Blüm von dem Run auf den Zauberlehrling hält? Dann schauen Sie woanders nach, hier ist Schluss für heute …