unterm strich :
Das Ungeheuer von Loch Ness bekommt Besuch von Werner Herzog. Der in Los Angeles lebende deutsche Filmemacher, berichtet das Branchenblatt Variety, will in Schottland den Dokumentarfilm „The Enigma of Loch Ness“ drehen. Ende Juli sollen die Dreharbeiten beginnen, und der Regisseur John Bailey wird Herzog dabei über die Schulter schauen. Denn Bailey dreht zurzeit die Dokumentation „Herzog in Wonderland“, der von Herzogs Beziehung zu Hollywood handelt. Herzog bereitet außerdem seinen nächsten Spielfilm vor, der auf seiner Dokumentation „Little Dieter Needs to Fly“ (1997) beruht. Der 60 Jahre alte Regisseur hat in den letzten vier Jahrzehnten mehr als 40 Spiel- und Dokumentarfilme gedreht. Mit Klaus Kinski als Hauptdarsteller machte er sich in den 70er- und 80er-Jahren vor allem mit den Werken „Aguirre, der Zorn Gottes“, „Nosferatu“ und „Fitzcarraldo“ einen Namen.
Nicht nach Schottland, in den Himalaya zieht es einen anderen Regisseur: Nachdem sich Stephen Daldry in „The Hours“ mit depressiven Frauen befasst hat, nimmt der Regisseur als Nächstes ein Bergdrama in Angriff. Mit „Everest“ will er die tödliche Besteigung vom Mai 1996 verfilmen, bei der acht Bergsteiger am höchsten Gipfel der Welt starben. Zahlreiche Bücher, darunter Jon Krakauers Bestseller „Into Thin Air“, beschreiben das Unglück. Daldry und der Drehbuchautor Michael Cristofer haben auch eigene Recherchen betrieben. Wie Variety berichtet, soll die Tragödie am Berg mit den Erlebnissen der Angehörigen, die um die Bergsteiger bangten, vermischt werden.
Die Gilde deutscher Filmkunsttheater e. V. hat gestern im Marburger Cineplex ihre Filmpreise 2003 in der Sparte deutscher Film an „Good bye, Lenin!“ (Gold; Regie: Wolfgang Becker) und „Solino“ (Silber; Regie: Fatih Akin) verliehen. In der Sparte ausländischer Film wurden „Eine Schwalbe macht den Sommer“ (Gold; Regie: Christian Carion) und „Kick it like Beckham“ (Silber) ausgezeichnet. Die Träger der Gilde-Filmpreise 2003 wurden durch eine Befragung der 260 Mitgliedskinos der Gilde unter insgesamt zehn nominierten Filmen ermittelt, und zwar nach den Kriterien künstlerischer Anspruch und Publikumserfolg.
Noch mehr Preise: Der italienische Dirigent Claudio Abbado und der britische Filmregisseur Ken Loach gehören zu den diesjährigen Preisträgern des japanischen Praemium Imperiale. Er ist mit umgerechnet 108.000 Euro dotiert und gilt als der weltweit bedeutendste Kunstpreis. Weitere Preisträger sind der italienische Bildhauer Mario Merz, die britische Malerin Bridget Riley und der holländische Architekt Rem Koolhaas.