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Archiv-Artikel

unterm strich

Keine Fortschritte in der Streitsache „Esra“ vor dem Oberlandesgericht München. Dort ging es in zweiter Instanz um den jüngsten Roman von Maxim Biller, dessen weitere Auslieferung im April dieses Jahres durch eine einstweilige Verfügung gestoppt worden war. Der Klage zweier Frauen, die sich in dem Buch unvorteilhaft dargestellt fühlten, war damals stattgegeben worden, woraufhin der Verlag Kiepenheuer & Witsch in Berufung ging. Die Freiheit der Literatur versus die Persönlichkeitsrechte der Klägerinnen: Das Urteil war allgemein mit Spannung erwartet worden. Doch die neuerliche Entscheidung des Oberlandesgerichts ist gestern vertagt worden – zunächst einmal auf den 23. Juli, den nächsten Verhandlungstermin.

Der Berufsverband Bildender Künstler Berlins, eine der größten Künstlerorganisationen, wird mit Jahresbeginn 2004 aus dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler e. V., Bonn, ausscheiden. Das Verhältnis zwischen Aufwand und politischem Ertrag der Mitgliedschaft im Bonner Verein habe sich seit Jahren verschlechtert, teilt der Berliner Verband mit, zuletzt habe sich das bei der unklaren Haltung des Bonner Bundesverbands zur Reform des Urheberrechts gezeigt. Der Berliner Verband möchte eine Ausstellungsvergütung für die Künstlerinnen und Künstler erreichen.

In München wird an diesem Freitag der rechtskonservative Publizist Armin Mohler beerdigt. Mohler ist vergangenen Freitag im Alter von 83 Jahren gestorben. Der ehemalige Sekretär von Ernst Jünger wurde mit seiner Dissertation „Die konservative Revolution in Deutschland 1918–1932“ bekannt als Vordenker der Neuen Rechten.

Als extrem jung gebliebener „Buena Vista Social Club“-Teilnehmer wurde der kubanische Musiker Compay Segundo bekannt, nun aber bekommt der 95-jährige Segundo gesundheitliche Schwierigkeiten: Wegen eines Nierenleidens haben ihm die Ärzte in Havanna absolute Ruhe verordnet. Segundo muss für dieses Jahr alle noch geplanten Konzerte absagen und die Arbeit an seiner neuen Platte stoppen.

Immer am Produzieren ist man dagegen im Haus Marvel-Comics, wo man die englische „Prinzessin der Herzen“ Diana wieder auferstehen lassen will. Diana soll in einer Geschichte namens „Di Another Day“ als mutierte Superheldin auftauchen. Autor Peter Milligan geht es bei dem Projekt um einen satirischen Blick auf Ruhm und Popkultur: Lady Di sei dafür prädestiniert, denn sie sei „berühmt dafür, berühmt zu sein“, so Milligan. Keinen Kommentar gab es zu dem Projekt bislang aus dem Buckingham Palace.