unterm strich :
Profilprobleme nicht nur an der Ruhr. In Berlin hat die Opposition im Abgeordnetenhaus eine Sondersitzung des Kulturausschusses zu den „anstehenden Personalentscheidungen am Maxim Gorki Theater und am Deutschen Theater“ gefordert. Kultursenator Thomas Flierl hatte den bis 2006 laufenden Vertrag mit Gorki-Intendant Volker Hesse gegen dessen Willen nicht verlängert. Über die Vertragsverlängerung von DT-Intendant Bernd Wilms will Flierl im August entscheiden. Am Donnerstag hatte er dem Gorki-Theater Stadttheaterniveau bescheinigt und Änderungen im künstlerischen Profil gefordert. Die Opposition fordert nun, solche „Profiländerungen der Berliner Theaterlandschaft“ „den Volksvertretern plausibel“ zu machen. Eine andere Berliner Bühne wechselt ihren Standort ganz konkret: Das BKA-Luftschloss zieht vom Schlossplatz an den Ostbahnhof. Der Pachtvertrag soll zunächst fünf Jahre laufen.
Apropos Schlösser: Potsdam bewirbt sich heute als Kulturhauptstadt Europas 2010. Unter dem Motto „Potsdam weckt Visionen“ sollen Konkurrenten wie Karlsruhe und Görlitz ausgestochen werden. Ob Potsdam mit seiner Agenda 2010 Erfolg hat, wird eine Kommission der Europäischen Union 2006 entscheiden.
Der mit 40.000 Euro dotierte Förderpreis Deutscher Film ist an Hans Weingartner für seinen Film „Die fetten Jahre sind vorbei“ verliehen worden. Mit dem Darstellerpreis wurde Marie-Louise Schramm ausgezeichnet. Sie spielt in Katinka Feistls „Bin ich sexy?“ eine pummelige 15-Jährige, die Model werden will. Die Jury bescheinigte ihr „einen Ausdruck, der auch ohne Worte Bände spricht“. Generell, so die Kollegen von der dpa, sei die Zeit der „fröhliche Unbekümmertheit im deutschen Kino“ vorbei.