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Archiv-Artikel

unterm strich

Nachdem der Blockbuster „Spider-Man“ in Großbritannien am Freitag in die Kinos kam, hat sich die britische Filmindustrie erstmals zusammengetan, um die Käufer von illegalen DVDs zu überzeugen, dass sie mit ihrem Kauf Terrorismus und Drogenhandel unterstützen. Drunter geht’s natürlich nicht. 1,2 Millionen Pfund immerhin gibt die Filmwirtschaft für ihre Kampagne aus, die von The Industry Trust for Intellectual Property Awareness initiiert wurde. Rund 7.000 Märkte soll es in Großbritannien geben, an denen am Wochenende Raubkopien verkauft werden. Die BBC war nicht faul, hat sich nun selbst umgetan und geschaut und an den einschlägigen Orten, u. a. bei eBay, wurde sie auch fündig. Allerdings, die Qualität der Raubkopien ist nach wie vor mäßig, tatsächlich werden die Filme bei der Projektion abgefilmt, mit Lachern aus dem Publikum, Unschärfen und Köpfen. Trotzdem, das Publikum hat genügend Gelegenheit, Terroristen und Drogenhändler zu unterstützen.

Ganz so arm, wie man munkelte oder befürchtete, war Marlon Brando dann doch nicht, als er starb. Sein Rechtsanwalt David Seely verkündete jetzt jedenfalls, dass der einstmals höchstbezahlte Star des amerikanischen Kinos rund 22 Millionen Dollar hinterließ. Hauptsächlich in Immobilien. Testamentarisch hat Brando alle seine zehn Nachkommen bedacht, nur ein Enkel und ein adoptiertes Kind gehen leer aus.

Vor dem Richtfest für das Berliner Holocaust-Mahnmal hat Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die Gedenkstätte erneut verteidigt. Das Mahnmal erinnere daran, „dass wir Deutschen die Pflicht haben, auch in der alten und neuen Hauptstadt, uns der schlimmsten Tat unserer Geschichte zu erinnern“, sagte Thierse am Montag im Deutschlandfunk. Bei dem Mahnmal gehe es aber nicht nur um „abstraktes Wissen oder Zahlenwissen“, sondern auch darum, sich die Taten „emotional zu vergegenwärtigen“. Mit Blick auf mögliche Graffiti-Schmierereien sagte Thierse: „Das wäre nicht spezifisch für dieses Denkmal. Dieses Denkmal ist so gefährdet, wie es eben in dieser Bevölkerung Nazis leider immer noch gibt.“

Man muss die Bildung eben zu den Menschen bringen, weil die gar nicht mehr wissen, wo sie sich die herholen können: Jeder fünfte Deutsche kennt nach einer infas-Umfrage seine Stadtbibliothek nicht, teilte die Bertelsmann Stiftung gestern in Gütersloh mit. Nur knapp 30 Prozent der Bevölkerung seien Nutzer. Fast jeder Dritte, der seine Bibliothek kenne, habe sie noch nie besucht. Für ebenso viele Nutzer liege der Besuch länger als zwei Jahre zurück. Insgesamt 2.500 Menschen wurden im Frühjahr im Auftrag der Stiftung befragt.