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Die Aufführung des umstrittenen Sex-Spektakels „XXX“ im Hamburger Kulturzentrum Kampnagel hat ein juristisches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen der „Verbreitung gewalt- oder tierpornografischer Schriften“. Anlass sei eine Videosequenz, die eine Frau beim Sex mit einem Esel zeige, bestätigte eine Sprecherin der Behörde einen Bericht der Bild. Die Inszenierung der spanischen Theatergruppe La Fura dels Baus hatte am Mittwoch in Hamburg Premiere und ist dort bis Sonntag fünf Mal zu sehen. „Zunächst wird geprüft, ob das Video durch die Kunstfreiheit gedeckt ist oder nicht“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. „Es gibt keinen bestimmten Beschuldigten, wir ermitteln allgemein gegen die Verantwortlichen für die Aufführung.“ Kampnagel hat die umstrittene Videoszene, die etwa zehn Sekunden lang sei, nach eigenen Angaben inzwischen aus der Inszenierung gestrichen. „Das Stück wird ansonsten unverändert weiterhin gezeigt“, sagte der Sprecher des Theaters, Jens Breder. „Wir rechnen damit, dass das Ermittlungsverfahren eingestellt wird, weil es sich bei ‚XXX‘ um ein Gesamtkunstwerk handelt.“ Unterstützung bekommen die Theatermacher von der Hamburger Kulturbehörde. „Das ist ein wichtiges Stück, es spielt mit dem Grenzbereich von Pornografie und Kunst“, sagte Sprecher Björn Marzahn.