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Archiv-Artikel

unterm strich

Am vergangenen Wochenende wurde ein 450 Jahre altes Renaissance-Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren aus einer Kirche im norwegischen Larvik gestohlen. Bisher fand die Polizei keine Spuren. Das Bild hatte seit der Einweihung der Kirche 1677 dort gehangen. Es war nicht fest montiert und nicht versichert. Sein Schätzwert liegt zwischen 1,7 und 2,2 Millionen Euro. Die protestantische Kirche in Norwegen will nun umgehend mit einer Sichtung wertvoller Kirchenkunstschätze beginnen und deren Sicherheitslage prüfen. Nicht nur in Norwegen, auch international wird immer mehr aus Kirchenräumen geklaut. Da scheint sich ein zunehmender Glaubensabfall bei Kunstdieben abzuzeichnen.

Mit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs sind möglicherweise auch bedeutende historische Dokumente des Hansebundes verloren gegangen. Dies befürchtet der Direktor des Landesarchivs in Greifswald, Martin Schoebel. Das Aktenarchiv in Köln habe gut 23 laufende Meter Akten zur Hanse umfasst, darunter fast 500 Urkunden. Sollte dieser Bestand beim Einsturz vernichtet worden sein, sei dies ein großer Verlust. Der Hanseforschung würde künftig eine wichtige Grundlage fehlen.

Der Stardirigent Zubin Mehta hat den serbischen Staatspräsidenten Boris Tadić um mehr Geld für das Philharmonische Orchester des Landes gebeten. Damit will er den Philharmonikern aus ihrer Existenzkrise helfen. Alle Zeitungen des Landes veröffentlichten am Dienstag einen Brief des Dirigenten. Darin schrieb er, nur mit finanzieller Hilfe könne der internationale Ruf des Orchesters, das erst nach dem Volksaufstand gegen den diktatorisch regierenden Staatschef Slobodan Milošević Ende 2000 aufgebaut worden war, gehalten werden. Erst in der vergangenen Woche war Ivan Tasovac als Direktor der Philharmonie zurückgetreten, weil sich die Spitzenmusiker mit einem monatlichen Durchschnittseinkommen von rund 420 Euro zufriedengeben mussten.

In dem abgelegenen chinesischen Dorf Yangshe haben Wissenschaftler nach jahrelangen Ausgrabungen eine archäologische Sensation freigelegt. Bereits 1992 hatten die Forscher dort einen vor fast 3.000 Jahren angelegten Friedhof mit Streitwagen und Pferden entdeckt, der vermutlich noch 600 Jahre älter ist als die berühmten Terrakotta-Krieger. Die Ausgrabungen hatten sich in die Länge gezogen, weil die Finanzierung anfangs nicht geklärt war. Nun wird über der Grabstätte ab März ein umgerechnet mehr als 10 Millionen Euro teures Museum gebaut, das wie eine Schatzkiste die dort gefundenen Schmuckstücke aus Bronze und Jade beherbergen soll.