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Den „Theaterpreis Berlin“ erhalten dieses Jahr der Regisseur Jürgen Gosch und sein Bühnenbildner Johannes Schütz. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird am 3. Mai im Deutschen Theater in Berlin bei einem „öffentlichen Bühnenfest“ verliehen. Wie es in der Begründung der Jury heißt, werden damit zwei Künstlerpersönlichkeiten ausgezeichnet, „die durch ihre geistige Unabhängigkeit das Theater der Gegenwart in einzigartiger Weise geprägt und bereichert haben“. Der 65-jährige Jürgen Gosch ist beim zeitgleich stattfindenden Berliner Theatertreffen gleich mit zwei Inszenierungen vertreten: Mit Anton Tschechows „Die Möwe“ in der Fassung vom Deutschen Theater in Berlin sowie mit „Hier und Jetzt“ von Roland Schimmelpfennig, das zuerst am Schauspielhaus Zürich aufgeführt wurde.
„1968. Die große Unschuld“ heißt eine Themenausstellung, die gestern in der Kunsthalle Bielefeld eröffnete. Dort werden bis zum 2. August mehr als 300 Werke von 150 Künstlern zu sehen sein, darunter so bekannte Namen wie Louise Bourgeois, Joseph Beuys und Andy Warhol. Zwischen Performance-Kunst, Minimal-Art und Conceptualism haben Künstler in den Jahren nach 1968 neue Ausdrucksformen entwickelt und damit „eine kulturelle Wende im herkömmlichen Museumssystem herbeigeführt“, heißt es im Katalog. Abseits der Studentenrevolten sei es ihnen um einen „antidiktatorischen Kunstimpuls“ gegangen. Die Ausstellung will sich explizit nicht mit den politischen Aspekten von „68“ beschäftigen, sondern vor allem die Kultur der Zeit in den Fokus stellen. In den Bildern, Objekten und Filmen würden vor allem „unschuldige Auseinandersetzungen der Künstler mit sich selbst“ verhandelt, wie der Leiter der Kunsthalle Bielefeld, Thomas Kellein, erklärte.