unterm strich :
Doch, nach dem heftigen Stoßseufzer von der vorherigen Seite (siehe unterm strich Seite 21), es passieren auch noch richtig große Dinge an diesem Tag. Es gibt Streit, es gibt Zitierwürdiges, es gibt Material, das irgendwann mal in die Popgeschichte eingehen wird: Der Popsänger Hartmut Engler, seines Zeichens auch unerträglicher Vorsteher der unerträglichen schwäbischen Band Pur und nicht zu verwechseln mit dem Bändchen- und Schnauzbart- und Lockenträger Wolfgang Petry (obwohl durchaus Ähnlichkeiten vorhanden sind), hat dem Kölner Express denkwürdige Worte in die Aufnahmegeräte gesprochen, die auch die Nachrichtenagenturen denkwürdig finden und dankbar weiterleiten. Er ärgere sich nämlich nicht mehr über die ätzende Kritik unseres heißgeliebten Autors Wiglaf Droste. „Es gibt keinen, der mich so heftig und extrem beleidigt hat“, sagte Engler und fuhr fort, zu erklären, warum. Er habe Droste jetzt mal persönlich kennen gelernt, und „als er in den Raum kam, wurden alle Klischees, die ich im Kopf hatte, aufs Schlimmste bestätigt: Er ist halt rein äußerlich von der Natur sehr benachteiligt. Wenn ich jetzt mal wieder eine Beleidigung von Wiglaf Droste lese, tut er mir eher Leid. Ich weiß ja jetzt, wie er aussieht.“
Engler versicherte, es ist halt auch so eine richtig scheißliberale Socke, natürlich könne man ihn und die Band kritisieren. „Aber wenn es heißt ‚Wie können zwei Millionen Menschen diesen krummnasigen Tanzbären Hartmut Engler nur gut finden!‘, dann ist das eine Beleidigung unserer Fans.“ Also wir meinen, dass es durchaus im Sinn des Erfinders ist, die Fans von Pur gleich mit zu beleidigen. Denn sie sind selber Schuld, wenn sie den Pur-Schmuh gut finden, und da können sie gern mal eine Ladung Hohn abbekommen. Wahrscheinlich vertragen sie das auch, ganz im Gegensatz zu Herrn Engler.
Von Pur nach Rom: Die Stadt Rom plant neue Ausgrabungsarbeiten am Circus Maximus. Wie die römische Tageszeitung Il Messaggero am Freitag berichtete, stellt sie zu diesem Zweck 3 Millionen Euro zur Verfügung. Archäologen sollen im Rahmen von rund einjährigen Grabungsarbeiten herausfinden, ob sich unter der Grünfläche am Forum Romanum Überreste anderer Gebäude befinden. Eine unter dem Circus Maximus vermutete Wasserader erschwert die Arbeiten. Der Circus Maximus wurde im dritten Jahrhundert für Wagenrennen mit Vierergespannen errichtet. Damals fassten die Tribünen bis zu 150.000 Zuschauern. An der den Caracalla-Thermen gegenüberliegenden Seite wurden bereits in den Dreißigerjahren Reste von Gebäuden aus dem ersten Jahrhundert ausgegraben.