unterm strich :
Schreibt, Leute, schreibt! Die Stadt Weimar hat zum 200. Todestag Friedrich Schillers einen weltweiten Essaywettbewerb zum Motto „Die Freiheit – als eine schöne Kunst betrachtet“ ausgeschrieben. Bis zum 31. Juli können Bewerber einen Text von maximal zehn DIN-A4-Seiten in Deutsch einreichen. Die Sieger sollen am 10. November, dem Geburtstag des Dichters, im Deutschen Nationaltheater Weimar gekürt werden. Der Wettbewerb ist mit 18.000 Euro dotiert. Also, Schiller selbst, gelegentlich etwas klamm, hätte, wenn er heute noch leben würde, bestimmt teilgenommen! Näheres unter www.schillerfestival.com.
Das wird teuer! Die Stadt Oslo will von den Dieben der Gemälde „Der Schrei“ und „Madonna“ von Edvard Munch umgerechnet 86 Millionen Euro (700 Millionen Kronen) Schadenersatz verlangen. Wie ein Polizeisprecher in der Zeitung VG mitteilte, wird die Forderung sowohl für den Fall eines dauerhaften Verschwindens wie auch bei etwaigen schweren Beschädigungen geltend gemacht. Beide Gemälde sind seit August 2004 verschwunden, als zwei bewaffnete Männer sie aus dem Osloer Munch-Museum rauben und mit einem dritten Mittäter als Fahrer flüchten konnten. Neben dem mutmaßlichen Fahrer des Fluchtwagens sind zwei weitere Norweger wegen Verdachts auf Beihilfe in Haft. Die Polizei widersprach Medienberichten, wonach die Bilder verbrannt sein sollen, und äußert sich weiter optimistisch über die Chancen auf Rettung der Kunstwerke.
Die Jazzszene trauert. Percy Heath, Bassist beim legendären Modern Jazz Quartett, spielt nun im großen Himmelsorchester – am Donnerstag ist er in Southampton bei New York an Krebs gestorben. Er wurde 81 Jahre alt. Platten aufgenommen hat Percy Heath unter anderem mit Charlie Parker, Miles Davis, Thelonious Monk, John Coltrane und Ornette Coleman. Von den frühen Fünfziger- bis zur Mitte der Siebzigerjahre war er aber vor allem der Mann, der beim Modern Jazz Quartett den Stars John Lewis (Klavier) und Milt Jackson (Vibrafon) musikalisch den Rücken freihielt. Er spielte kaum mal ein Solo, sein Beitrag zum spezifischen Sound des Quartetts gilt Kennern aber als unverzichtbar.