piwik no script img

unterm strich

Donald Trump wütet gegen US-Museen

US-Präsident Donald Trump weitet seinen Kulturkampf offenbar auf Museen aus. In einem Post auf seiner Plattform Truth Social attackierte er die renommierte Smithsonian Institution, die vor allem in Washington zahlreiche Museen betreibt. Die Smithsonian sei „außer Kontrolle“, klagte Trump, alles drehe sich darum, „wie schrecklich unser Land ist, wie schlimm die Sklaverei war und wie wenig die Unterdrückten erreicht haben – nichts über Erfolge, nichts über Strahlkraft, nichts über Zukunft“. Er habe seine Anwälte angewiesen, die Museen zu überprüfen und „genau denselben Prozess zu starten, der bereits an Colleges und Universitäten durchgeführt wurde, wo enorme Fortschritte erzielt wurden“. Die Erzwingung anderer inhaltlicher Schwerpunktsetzungen durch die Kürzung von Fördergeldern ist ein Mittel, mit dem der amtierende US-Präsident bereits großen Teilen des Wissenschaftsbetriebs zu Leibe gerückt ist.

Spotify vervollständigt Song von totem US-Country-Sänger unerlaubt mit KI

Immer noch nicht genug von den Praktiken von Spotify? Wie vor Kurzem bekannt wurde, hat die Musikstreaming-Plattform Spotify einen Song des US-Country Sängers Blaze Foley mithilfe von KI weiterkomponiert. Das Problem: Foley wurde bereits 1989 nach einem Streit im Alter von nur 39 Jahren erschossen. Spotify hat für die Veröffentlichung einer KI-Version seines zu Lebzeiten unvollendet gebliebenen Songs „Together“ mit einem Foto des verstorbenen Künstlers weder Foleys Familie noch den Nachlassverwalter um Erlaubnis gebeten. Einen moralischen Kompass scheint das schwedische Unternehmen ohnehin nicht zu besitzen. Demnächst wird Spotify übrigens die Preise für Musikabos erhöhen. Wenigstens die Country-Kollegen Willie Nelson und Merle besaßen Anstand und haben 1987 den Song „If I only could fly“ von Foley gecovert. Spotify hat ihm dagegen keine Ehre erwiesen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen