unterm strich:
Für knapp 4,6 Millionen Euro soll das Kulturhaus im brandenburgischen Seelow saniert werden. Das Gebäude sowie die angrenzten Trafostation können durch knapp vier Millionen Euro aus einem EU-Fonds sowie rund 600.000 Euro der Stadt erhalten bleiben, teilte das Infrastrukturministerium in Potsdam mit. 1957 eröffnet, sei das Kulturhaus ein repräsentatives Beispiel für die nach sowjetischem Vorbild im klassizistischem Stil errichteten Kulturhäuser der DDR und verfüge bis heute über eine gut erhaltene Originalausstattung. Circa 2.000 dieser Art wurden in der DDR systematisch sowohl in Städten als auch in kleineren Orten zu Zwecken kultureller und politischer Bildung gebaut. In Seelow habe es sich in der DDR zu einem zentralen Kulturort entwickelt und sei ein Zeugnis der Wiederaufbauphase nach der weitgehenden Kriegszerstörung. Während die bekanntesten Kulturorte der DDR, wie der Palast der Republik in Berlin und der Kulturpalast in Dresden, heute als Ikonen der Architektur der Ostmoderne gelten, sind viele kleinere Häuser bereits abgerissen oder im Begriff zu verfallen. Auch in Seelow sei das unter Denkmalschutz stehende Gebäude unter anderem wegen Schäden an Dach und Fassaden stark gefährdet. Es bestehe „hoher und akuter Sanierungsbedarf“, hieß es aus dem Ministerium. Das Bauwerk werde dennoch multifunktional für über 400 Veranstaltungen im Jahr genutzt und biete eine Vielzahl von Angeboten in den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales sowie Sport und Gesundheit. Es gehöre dadurch zu einer wichtigen kulturellen Einrichtung in der Region und diene auch als Begegnungsstätte für den deutsch-polnischen Austausch. Die Sanierung soll 2028 abgeschlossen werden.
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