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Das 2018 durch einen Großbrand zerstörte Nationalmuseum Brasiliens wird wieder eröffnet. Zum Zeitpunkt des Brandes beherbergte das Museum in Rio de Janeiro die größte Sammlung historischer Artefakte in ganz Lateinamerika – größtenteils wurde sie vom Feuer zerstört. Die Polizei erklärte damals, das Feuer sei von einer Klimaanlage ausgelöst worden. Laut Museumsdirektion wurde das Gebäude, das früher mal ein Kaiserpalast war und seit 1892 als Museum dient, jahrelang vernachlässigt. Zu den geretteten Objekten gehören Fragmente des fossilen Frauenschädels „Luzia“, der als einer der ältesten gefundenen Menschenschädel in der westlichen Hemisphäre gilt. Bis Ende 2027 soll die vollständige Renovierung abgeschlossen sein. Das Budget für den Wiederaufbau umfasse umgerechnet rund 80 Millionen Euro und werde von staatlichen und privaten Unternehmen getragen.

Die Schauspielerin Monika Hansen ist tot. Nach Angaben ihrer Tochter Meret Becker starb die Berlinerin bereits am 26. Juni im Alter von 83 Jahren. Hansen spielte zunächst auf zahlreichen deutschen Theaterbühnen – etwa am Schauspielhaus Bochum, am Staatstheater Kassel oder am Berliner Renaissance Theater. Später stand sie auch vor der Kamera, zum Beispiel für das Drama „Ich liebe dich, ich töte dich“ (1970) oder Wim Wenders Spielfilm „In weiter Ferne, so nah!“ (1993). Ihre letzte Rolle spielte sie 2022 in Praunheims Fernsehfilm „Rex Gildo – Der letzte Tanz“. Unter Meret Beckers Social-Media-Post zum Tod ihrer Mutter würdigte die deutsch-iranische Schauspielerin Jasmin Tabatabai Hansen als starke, freundliche und herzliche Frau: „Möge ihre Seele fröhlich sein, sagen die Iraner. Ganz viel Liebe, deine Jasmin“.

Der französisch-algerische Schriftsteller Boualem Sansal wurde zu fünf Jahren Haft in Algerien verurteilt. Im März fiel das erste Urteil, jetzt wurde es bestätigt. Sansal wurde unter anderem vorgeworfen, dass er sich im rechtsgerichteten französischen Medium Frontières kritisch zum Grenzverlauf zwischen Algerien und Marokko geäußert habe: Algerien solle unter französischer Kolonialherrschaft Gebiete geerbt haben, die bis dahin zu Marokko gehört hatten. Der französische Präsident Macron forderte vergeblich seine Freilassung und warf Algerien vor, ihn aus „reiner Willkür“ festzuhalten.

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