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unterm strich

Wirbel um „erfundenes“ Interview mit Clint Eastwood: Anlässlich seines 95. Geburtstags hat die österreichische Zeitung Kurier ein vermeintlich aktuelles Interview mit dem „Dirty Harry“-Hollywoodstar veröffentlicht. Eastwood reagierte darauf und sagte, das Interview sei frei erfunden. Er habe in den vergangenen Wochen überhaupt keine Interviews gegeben. Die Chefredaktion des Kurier erklärte daraufhin, die Autorin habe das Interview auf Basis sogenannter Round Tables verfasst – Abschriften früherer Gespräche, die Jour­na­lis­t*in­nen nutzen dürfen. Obwohl der Kurier in seiner Stellungnahme betont, das Interview sei nicht gefälscht, wurde die Zusammenarbeit mit der Autorin beendet. Diese verteidigt ihren Artikel: Für runde Geburtstage oder Porträts von Stars sei es „völlig normal, dass man die besten Zitate zusammensetzt“.

Der US-Schriftsteller Edmund White ist tot. Er gilt als einer der wichtigsten schwulen Autoren der Gegenwart, der vor allem durch seinen autobiografisch geprägten Roman „A Boy’s Own Story“ sowie das aufklärerische Werk „The Joy of Gay Sex“ bekannt wurde. In seinen zahlreichen Werken schrieb White offen über Sexualität, Begehren und queere Identität. Er war zudem Zeitzeuge der Stonewall-Unruhen – der Geburtsstunde aller CSDs und Pride-Paraden. Später lehrte er unter anderem an renommierten Institutionen wie der Columbia University School of Arts und förderte über Jahrzehnte hinweg die schwule Literatur in den USA. Zahlreiche heutige queere Autoren – etwa Ocean Vuong oder Édouard Louis – nennen ihn als prägenden Einfluss für ihr eigenes Schreiben. White lebte zuletzt mit seinem Ehemann Michael Carroll in New York. Er wurde 85 Jahre alt.

Die britische Autorin Bernardine Evaristo gewinnt den Frauenpreis für ihren Beitrag zur Literatur. Die 66-Jährige wird damit für ihren unermüdlichen Einsatz zur Förderung von Frauen und Schwarzen Schriftstellerinnen sowie für ihr Werk aus Gedichten, Memoiren und sieben Romanen ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit 100.000 Pfund (119.000 Euro) dotiert. Mit dem Preisgeld will sie andere Schriftstellerinnen unterstützen.

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