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Schriftstellerin und Journalistin Ronya Othmann erhält den Leipziger Erich-Loest-Preis 2025. Die 32-Jährige sei eine junge literarische Stimme gegen das Vergessen eines Völkermords an der ethnisch-religiösen Minderheit der Jesiden im kurdischen Irak 2014, teilte die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig als Veranstalterin mit. Othmann setze sich unerschrocken und beharrlich gegen Verschweigen, Beschwichtigen und Schuldumkehr ein. Der Erich-Loest-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Verliehen wird die Auszeichnung am Geburtstag des Namensgebers (24. Februar). Der nach dem Leipziger Schriftsteller und Ehrenbürger Erich Loest (1926–2013) benannte Preis wird alle zwei Jahre vergeben, 2025 zum fünften Mal. Othmann habe mit ihrem Roman „Vierundsiebzig“ dem Völkermord an den Jesiden ein großes literarisches Denkmal gesetzt, würdigte die Medienstiftung die diesjährige Preisträgerin. Das 2024 erschienene Buch sei zugleich „eine sehr persönliche Suche nach Herkunft und kultureller Identität, die wiederum zentrale Fragen unserer Gegenwart berührt“, hieß es. Die Autorin ist Tochter eines kurdisch-jesidischen Vaters, über dessen Heimatdorf im Norden Syriens sie ihr Romandebüt schrieb.

Die Tragikomödie „Anora“ von US-Regisseur Sean Baker ist der große Sieger bei den Independent Spirit Awards. Der Film über eine Stripperin, die sich in einen russischen Oligarchen-Sohn verliebt, gewann drei Auszeichnungen: den Hauptpreis für den besten Film, den Preis für die beste Regie sowie den Preis für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle (Mikey Madison). Die Independent Spirit Awards wurden zum 40. Mal vergeben. Sie gehen an Filmproduktionen, die nicht mehr als 30 Millionen Dollar (28 Millionen Euro) gekostet haben, für Hollywood ein gemäßigtes Budget. Frühere Siegerfilme wie „Moonlight“, „Birdman“ und „Nomadland“ holten jeweils auch den Oscar als bester Film.

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