unterm strich:
Der türkische Komponist Ege Gür erhält den diesjährigen Europäischen Kompositionspreis. Damit wird die deutsche Erstaufführung des Stücks „the image of that which is invisible“ des 26-Jährigen Komponisten im Konzerthaus Berlin geehrt. Das Werk widmete Ege Gür den Opfern des Erdbebens, das 2023 Regionen in der Türkei und Syrien erschütterte. Die Komposition stand mit zehn weiteren Werken im Wettbewerb und überzeugte die Jury mit neuartigen Klängen. Im Rahmen des Young Euro Classic ehrt der mit 5.000 Euro dotierte Europäische Kompositionspreis jährlich ein herausragendes Stück junger Komponist_innen und wird vom amtierenden Bürgermeister Berlins ausgelobt.
Der Installationskünstler Ugo Rondinone wird mit dem Robert Jacobsen Preis ausgezeichnet. Der 59-jährige Schweizer ist einer der bekanntesten Bildhauer seiner Generation und stellte unter anderem in Paris, London und Boston aus. Der Robert Jacobsen Preis wird alle zwei Jahre von der Stiftung Würth in Künzelsau verliehen und ist mit 50.000 Euro dotiert. Die Entscheidung für Rondinone begründete die Stiftung mit der Aussage, sein Werk habe „eine eigene Poesie geprägt durch biografische Erlebnisse“, seine Kunstwerke wiesen „durch Zitate der Kunstgeschichte, Literatur und Popkultur eine immense Dichte auf“. Die Auszeichnung wird am 5. September verliehen.
Das Staatsballett Berlin kann sich über die Auszeichnung „Kompanie des Jahres“ freuen, verliehen von einer Kritikerjury der Zeitschrift tanz. Hinter dem Ballett liegen unruhige Zeiten mit Leitungswechseln und Ungewissheiten. Doch dem neuen Intendanten Christian Spuck ist es in einer Spielzeit gelungen, einen packenden Spielplan zu machen, mit erzählenden Stücken und zeitgenössischer Moderne. Endlich kann das Ensemble zeigen, wie vielschichtig und brillant es sein kann. Zudem erhielt Weronika Frodyma die Auszeichnung als Tänzerin des Jahres für ihre eindringliche Interpretation der Emma Bovary, einer unglücklichen Heldin und Ehebrecherin aus Langeweile.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen