unterm strich:
Hollywood-Solidarität mit Jonathan Glazer
Mehr als 150 jüdische Filmschaffende haben ihre Unterstützung für den britischen Oscar-Preisträger Jonathan Glazer zum Ausdruck gebracht. Der jüdische Regisseur („The Zone of Interest“) musste nach seiner Dankesrede bei der Oscar-Verleihung, in der er den Gaza-Krieg ansprach, Kritik einstecken. Zu den Unterzeichnern gehören Schauspieler Joaquin Phoenix und die Regisseure Joel Coen und Todd Haynes, wie das US-Filmbranchenblatt Variety berichtet: „Wir sind jüdische Künstler, Filmemacher, Autoren und Kreative, die Jonathan Glazers Erklärung […] unterstützen. Wir waren alarmiert, als wir sahen, wie einige Kollegen seine Äußerungen falsch darstellten und anprangerten“, heißt es in dem offenen Brief. Glazer hatte für „The Zone of Interest“ den Oscar in der Kategorie bester internationaler Film erhalten. Das Drama handelt von der Familie des KZ-Kommandanten von Auschwitz Rudolf Höß. „Unser Film zeigt, wohin Entmenschlichung im schlimmsten Fall führen kann“, sagte der 59-jährige Brite. „Genau jetzt stehen wir hier als Menschen, die sich dagegen wehren, dass ihr Jüdischsein und der Holocaust von einer Besatzung ausgenutzt werden, die so viele unschuldige Menschen in einen Konflikt geführt hat. Ob es die Opfer des Hamas-Terrorangriffs am 7. Oktober in Israel sind, der fortdauernde Angriff auf Gaza, all die Opfer dieser Entmenschlichung. Wie leisten wir Widerstand?“ Anschließend gab es für Glazers Rede Zustimmung, aber auch heftige Kritik. Prominente jüdische Branchenvertreter wie Amy Sherman-Palladino (Macherin von „Gilmore Girls“) prangerten Glazers Rede an und kritisierten etwa die Verallgemeinerung der Shoah.
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