unterm strich :
Die Frankfurter Buchmesse 2007 (kein Druckfehler!) wirft ihre Schatten voraus. Verdammt lang sind diese Schatten, sie überbrücken zwei Jahre und reichen bis nach Katalanien. Die katalanische Kultur – so viel steht fest – wird nämlich Ehrengast auf der weltweit größten Literaturmesse sein. Fraglich ist allerdings noch, wer denn eigentlich dazugehört. Sind das nur die Autoren, die auf Katalanisch schreiben? Oder zählen auch die in Katalonien lebenden Literaten dazu, die sich in ihren Werken der spanischen Sprache bedienen? Über diese Fragen ist in Spanien ein großer Streit entbrannt. „Was ein Trampolin für die katalanischen Autoren sein sollte, droht nun zu einem Ausdruck von Borniertheit und Provinzialismus zu werden“, beklagte die Zeitung El Mundo. Das Katalanische, eine eigenständige romanische Sprache, ist neben dem Spanischen Amtssprache in Spanien, allerdings nicht in der Europäischen Union.
Hamburg will seine Speicherstadt an der Elbe zur Aufnahme in die Kulturerbeliste der Unesco vorschlagen. „Das Backsteinquartier mit Speicherstadt, Kontorhausviertel und dem Chilehaus ist ein einzigartiges Beispiel hanseatischer Baukunst“, begründet Initiatorin Maria Hoffacker diesen Schritt und bestätigt damit einen Bericht des Hamburger Abendblatts. Das gesamte Ensemble in der Hamburger Altstadt könnte im Jahr 2007 (schon wieder!) den begehrten Titel Weltkulturerbe in der Kategorie „Modernes Erbe“ erhalten.
Ausgerechnet ein britisches Musical erobert New York. „Monty Python’s Spamalot“ nach dem Comedy-Klassiker „Die Ritter der Kokosnuss“ wurde als beste Broadway-Produktion der Saison mit dem begehrten Tony Award ausgezeichnet. „Spamalot“ war mit 14 Nominierungen ins Rennen gegangen. Das Musical gewann insgesamt drei Preise, davon ging ein Tony an Hollywood-Regisseur Mike Nichols („Hautnah“) für die beste Regie. Für ihn mittlerweile Routine – es ist sein neunter Tony. Auch der Regisseur von „Doubt“, Doug Hughes, der zweiten überaus erfolgreichen Produktion mit vier Tonys, konnte sich über einen Tony freuen. Das in der Kategorie „Bestes Schauspiel“ gewürdigte, von Kritikern hoch gelobte zeitgenössische Drama hatte zuvor bereits einen Pulitzer-Preis gewonnen. Der dritte Abräumer war das Musical „The Light in the Piazza“, eine Geschichte über junge Liebe im Italien der 50er-Jahre. Es gewann die meisten Preise, insgesamt sechs Tonys, unter anderem einen für den Komponisten Adam Guettel, den Enkel des legendären Broadway-Komponisten Richard Rodgers. Die hoch gehandelte Gruselkomödie „Pillowman“ über einen Kindsmörder, elf Nominierungen, erhielt nur zwei Tonys.