unterm strich :
Kulturminister und Fachleute aus mehr als 70 Ländern sind am Wochenende in Madrid zusammengekommen, um über das geplante Unesco-Abkommen zum Schutz kultureller Vielfalt zu beraten. Es gelte, die Kultur für kommende Generationen zu erhalten, sagte die spanische Kulturministerin Carmen Calvo am Samstag. Das Abkommen soll im Herbst der Generalkonferenz der Kulturorganisation der Vereinten Nationen in Paris vorgelegt werden.
Dabei geht es vornehmlich um die Frage, wie kulturelle Güter und Dienstleistungen von normalen Handelsgütern abgegrenzt werden können. Betroffen sind Quotenregelungen in der Filmwirtschaft, die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie Subventionen für Theater, Opernhäuser, Bibliotheken oder Museen. Das Abkommen soll ein völkerrechtlich verbindliches Instrument werden, mit dem die Unesco-Mitgliedsstaaten ihre Kulturpolitik verteidigen, wenn die Welthandelsorganisation WTO über den Abbau von Handelsschranken und die Liberalisierung von Märkten verhandelt.
Der Frankfurter Galerist Michael Neff wird neuer Chef der Kunstmesse Art Frankfurt. Wie die Messe Frankfurt am Samstag berichtete, soll der 37 Jahre alte Kunstberater und Kunstsammler in den nächsten Jahren die Messe weiterentwickeln. Am 1. Juni hat die bisherige Art Frankfurt-Chefin, Marianne El Hariri, ihr Ausscheiden „auf eigenen Wunsch“ Ende Juli bekannt gegeben.
Schüler in Berlin und Brandenburg können sich diese Woche in 83 Kinos zum Preis von 2,50 Euro Filme ansehen. Zur Vor- und Nachbereitung im Unterricht erhalten Lehrer kostenlos pädagogisches Begleitmaterial. „Lernort Kino“ ist für alle Altersgruppen gedacht, die Vorführungen laufen vormittags. Die Schul-Film-Woche, die Schulsenator Klaus Böger (SPD) am Montag eröffnet, hat diesmal das Schwerpunktthema „Geschichte wird gemacht“. Das teilte das Institut für Kino und Filmkultur mit. Mehr als 90 Filme wurden ausgewählt. Dazu gehören „Sophie Scholl – Die letzten Tage“, „Napola – Elite für den Führer“, „Grauzone“, „Der neunte Tag“ und „Hotel Ruanda“. Sie sollen den Jugendlichen Zeitgeschichte vermitteln und zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anregen – schön wäre es aber doch vor allem, wenn die Schüler zunächst einmal zur Auseinandersetzung mit dem Medium Film angeregt würden. Dann diente zum Beispiel der Besuch von „Hotel Ruanda“ nicht der Wissensvermittlung über den Völkermord in dem afrikanischen Land. Stattdessen ließe sich der Kinobesuch dazu nutzen zu diskutieren, wie ein Film einen Völkermord in Szene setzt und welchen Konventionen er dabei folgt.