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Die Stadt Köln plant die Rückgabe von 92 Benin-Bronzen aus der Sammlung des Rautenstrauch-Joest-Museums an Nigeria. Drei Werke sollten auf Wunsch der nigerianischen Partner noch im Dezember, weitere 52 ab 2023 sukzessive an Nigeria zurückgeführt werden, teilte die Stadt Köln am Dienstag mit. 37 der Kunstwerke sollten zunächst für zehn Jahre als Leihgaben in dem Kölner Museum bleiben. Der Rat der Stadt Köln soll am 8. Dezember über den Vorschlag abstimmen. Die Stadt erklärte, die Beschlussvorlage zur Eigentumsrückübertragung sei das Ergebnis von Verhandlungen mit Vertretern Nigerias, die seit 2021 unter Federführung des Auswärtigen Amtes und der Staatsministerin des Bundes für Kultur geführt wurden. Das städtische Rautenstrauch-­Joest-Museum verfügt über die viertgrößte Sammlung von Benin-Hofkunstwerken in Deutschland. Dabei geht es um Werke, die 1897 von der britischen Armee aus dem Königspalast des Königreichs Benin geraubt wurden. Die Werke wurden anschließend in Europa versteigert.

In Berlin hat der Generaldirektor der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB), Volker Heller, das stockende Verfahren für den Neubau der auf zwei Häuser verteilten Bibliothek kritisiert. Vor allem die Amerika-Gedenkbibliothek in Berlin-Kreuzberg, gebaut für 500 Menschen am Tag, sei mit bis zu 5.000 Nutzenden pro Tag völlig überlastet, sagte er der Berliner Zeitung am Dienstag. Seit 2015 werde intensiv an einer Lösung für den Standort gearbeitet. In den Untersuchungen seien 14 mögliche Standorte parallel geprüft und dann noch einmal vier vertieft verglichen worden. Es sei „schwer erträglich, wenn die bibliotheksfachlichen Anforderungen komplett ignoriert werden“, sagte Heller vor dem Hintergrund von Medienberichten über erneute Überlegungen für den Tempelhofer Flughafen als Standort. Dabei könnte der Neubau laut ZLB nach der bisherigen Planung auf dem Kreuzberger Blücherplatz errichtet werden.

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