piwik no script img

unterm strich

Abbas Maroufi gestorben

Der iranische Exilschriftsteller Abbas Maroufi starb am Donnerstag im Alter von 65 Jahren nach langer Krankheit, wie die Deutsche Presse-Agentur von seiner Familie erfuhr. Maroufis Romane gelten als Meisterwerke persischer Literatur. Zurückgezogen lebte der Autor zuletzt in Berlin, wo er einen Buchladen gründete. Zu seinen Werken gehörten etwa die auch ins Deutsche übersetze „Symphonie der Toten“ oder „Fereydun hatte drei Söhne“. Autoren wie Günter Grass halfen dem im Iran bedrohten Schriftsteller 1996 bei der Ausreise aus seiner Heimat.

Maroufi galt als scharfer Kritiker der iranischen Regierung. Er wurde in seiner Heimat vor allem wegen der Herausgeberschaft der oppositionellen Kulturzeitschrift Gardun verfolgt. Die Zeitschrift wurde verboten und Maroufi zu sechs Monaten Gefängnis, zwanzig Peitschenhieben und einem zweijährigen Publikationsverbot verurteilt. Nach internationalem Protest konnte Maroufi damals ausreisen, die Strafe wurde nicht vollstreckt. Die ersten Jahre im Exil waren schwierig für den jungen Schriftsteller, der nachts in einem Hotel arbeitete und daher vorübergehend seine Arbeit an den Romanen einstellte.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen