unterm strich:
Noch ein Todesfall ist zu vermelden: Der Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann ist mit 77 Jahren in Athen gestorben. Er gilt als Vater des „postdramatischen Theaters“, weil er zusammen mit Andrzej Wirth am Aufbau des Studienganges für Angewandte Theaterwissenschaft an der Universität Gießen gearbeitet hat. Viele ihrer Studierenden veränderten die Erzählweisen im Theater nachhaltig, darunter die Regisseure René Pollesch und Hans-Werner Kroesinger oder Kollektive wie She She Pop oder Rimini Protokoll. Das Dokumentarische und die Recherche wurden damit zu einer Quelle von Bühnenstücken, ebenso aber der Blick auf die Rahmenbedingungen der Fiktion. Im Alexander Verlag Berlin sind viele seiner Schriften erschienen, darunter die grundlegende Studie „Tragödie und dramatisches Theater“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen