unterm strich:
Nach Sexismus-Vorwürfen bei den Bayreuther Festspielen ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. „Das Ermittlungsverfahren wurde aufgrund der medialen Berichterstattung von Amts wegen eingeleitet“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bayreuth am Mittwoch. „Das Verfahren läuft derzeit gegen keine konkrete Person, sondern gegen unbekannt.“ Eine Strafanzeige liege bislang nicht vor, sagte der Sprecher. Im Nordbayerischen Kurier hatten Frauen in der vergangenen Woche anonym berichtet, dass sie auf dem Grünen Hügel angefasst wurden oder sich sexuelle Anzüglichkeiten anhören mussten. Festspiel-Chefin Katharina Wagner bestätigte, dass auch sie selbst betroffen war: „Sexuelle Anzüglichkeiten und teilweise Übergriffe in gewisser Weise ja“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Ich habe mich aber zu wehren gewusst.“ Die Festspiele kündigten Konsequenzen an. Am Montag sind sie mit einer Neuinszenierung von „Tristan und Isolde“ gestartet.
Über 2.500 Kunstwerke und historische Gegenstände aus der vorkolonialen Zeit sind zurück in Mexikos Besitz gelangt. Es handle sich um die „wichtigste Restitution archäologischer Objekte durch Einzelpersonen“, erklärte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard am Dienstag. Die Gegenstände, darunter Steinfiguren, Speerspitzen und Gefäße, hätten zuvor einer Familie aus dem spanischen Barcelona gehört. Die Objekte werden seit Dienstag im Museum des Templo Mayor in der Altstadt der Hauptstadt Mexiko-Stadt unter Verantwortung des Nationalen Instituts für Anthropologie und Geschichte (Inah) ausgestellt. Die Rückholung nationaler Kulturgüter ins Land ist zentraler Bestandteil der Kulturpolitik der linksgerichteten mexikanischen Regierung unter Präsident Andrés Manuel López Obrador.
Geflüchtete aus der Ukraine, Russland und Belarus können Unterstützung von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erhalten. Das Förderprogramm „Memory Work“, das durch Sondermittel in Höhe von 750.000 Euro von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert wird, richtet sich insbesondere an Mitarbeiter:innen von Aufarbeitungseinrichtungen, Gedenkprojekten und -initiativen, unabhängigen Archiven, Museen und NGOs. „Wir wollen nicht nur Hilfe in akuter Not anbieten, sondern den Betroffenen die Fortsetzung ihrer Arbeit im Exil ermöglichen“, sagte die Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky. Eine Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Vorhaben, das im Rahmen des Stipendiums in Deutschland realisiert werden kann und sich thematisch mit Gewaltherrschaft und diktatorischer Herrschaft auseinandersetzt.
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