unterm strich :
Ja, die Theaterlandschaft in Nordrhein-Westfalen, die hält uns auf Trab: Vermeldeten wir am Samstag, welches nordrhein-westfälische Schauspielhaus die Theaterzeitung theater pur zum besten des Landes gekürt hat (Bochum, Bochum!), so überrascht uns jetzt die Meldung, dass beim diesjährigen NRW-Theatertreffen in Dortmund die Jury am Sonntagabend keine der sieben gezeigten Inszenierungen als beste ausgezeichnet hat. Die Auswahl der Stücke sei für die reiche Theaterlandschaft Nordrhein-Westfalens nicht repräsentativ gewesen, so die Begründung. Die Jury sprach sich dafür aus, das Preisgeld an zwei Schauspieler und zwei Nachwuchsschauspieler zu vergeben. Das Theater Dortmund als Festival-Ausrichter zeigte sich „verwundert“.
Große Ereignisse werfen ihre Schatten und ihre Gästelisten voraus, da kann es noch so viel Vertrauensfragen und präsidiale Prüfungen geben: So locken die Richard-Wagner-Festspiele auch in diesem Jahr wieder viel politische Prominenz nach Bayreuth. Die Liste der Ehrengäste aus dem In- und Ausland führt Bundespräsident Horst Köhler an. Mit seiner Gattin Eva und seinem portugiesischem Amtskollegen Jorge Sampaio sieht sich unser Staatsoberhaupt am 25. Juli die Neuinszenierung der Wagner-Oper „Tristan und Isolde“ an. Außerdem dabei: der kroatische Ministerpräsident Ivo Sanader, der norwegische Außenminister Jan Petersen und der Vizepräsident der EU-Kommission, Günter Verheugen. Der Einladung der Stadt Bayreuth zur Premiere von „Tristan und Isolde“ wollen auch die Parteivorsitzenden Angela Merkel, Edmund Stoiber, Guido Westerwelle und Claudia Roth nachkommen. Wer nicht kommt: Noch-Bundeskanzler Schröder und sein Münte. Von der SPD sind lediglich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Ludwig Stiegler, und Bundesjustizministerin Brigitte Zypries da.
Eine Sammlung mit sechs Briefen von Thomas Mann hat die Wuppertaler Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft erhalten. Die Schriftstücke hatte Mann an die Exilzeitschrift Deutsche Blätter gesandt, die ab 1943 in Santiago de Chile erschienen war. Dies verkündete der Vorsitzende der Lasker-Schüler-Gesellschaft, Hajo Jahn. Die zwei handschriftlichen und vier mit der Maschine geschriebenen Briefe, die der Literaturorganisation von einem Sammler aus Hamburg gestiftet wurden, sollen in den Besitz des „Zentrums der verfolgten Künste“ übergehen, das die Lasker-Schüler-Gesellschaft derzeit in Solingen aufbaut. Zu der Spende des Sammlers gehören auch von Thomas Mann signierte Bücher sowie die Korrespondenz des Künstlers Richard Janthur mit dem Exilschriftsteller Udo Rusker in Chile.