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Der Europäische Filmpreis gilt als europäisches Pendant zum amerikanischen Oscar. Die diesjährige Gala in Island wurde wegen der Pandemie abgesagt, stattdessen ist eine Internetschalte aus Berlin geplant, auf fünf Abende verteilt. Nach dem Auftakt am Dienstag, dem 8. Dezember, werden verschiedene Preise verliehen, am Samstagabend wird der beste europäische Film des Jahres prämiert. Chancen haben auch zwei Filme aus Deutschland. Nominiert ist zum einen der Liebesfilm „Undine“ von Christian Petzold. Der Regisseur greift einen alten Nixenmythos auf und verlegt die Erzählung aus der Romantik in die heutige Zeit. Paula Beer und Franz Rogowski spielen die Hauptrollen. Im Rennen um den besten Film ist auch Burhan Qurbanis „Berlin Alexanderplatz“. Regisseur Qurbani hat den Literaturklassiker neu verfilmt und in Flüchtlingsunterkünften und Bordellen im heutigen Berlin angesiedelt. Insgesamt sechs Filme sind in der wichtigsten Kategorie vorgeschlagen. Neben „Undine“ und „Berlin Alexanderplatz“ sind es „Another Round“ („Der Rausch“) des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg, „Corpus Christi“ von Jan Komasa, „Martin Eden“ von Pietro Marcello und „The Painted Bird“ von Václav Marhoul. Als beste Schauspielerin sind unter anderem Nina Hoss („Schwesterlein“) und Paula Beer („Undine“) nominiert.
Die Schriftstellerin Iris Wolff erhält den Marie-Luise-Kaschnitz-Literaturpreis 2021 der Evangelischen Akademie Tutzing. Die 1977 in Hermannstadt (Siebenbürgen) geborene und heute in Freiburg lebende Autorin werde für ihr bisher aus vier Romanen bestehendes Gesamtwerk ausgezeichnet, teilte die Evangelische Akademie am Montag mit. Im Fokus der Auszeichnung stehe gleichwohl ihr in diesem Herbst erschienener Roman „Die Unschärfe der Welt“. Die Verleihung des mit 7.500 Euro dotierten Preises soll während einer Literaturtagung vom 23. bis 25. April in Tutzing stattfinden. Wolffs Werke seien „klug komponierte Romane“, in denen weit übers Dokumentarische hinaus universelle existenzielle Themen wie Sehnsucht, Liebe, Einsamkeit, Trauer, Verlust, Glaube sowie Freundschaft angesprochen würden, urteilte die Jury. Der Marie-Luise-Kaschnitz-Preis wurde 1984 anlässlich des zehnten Todestages der Schriftstellerin ins Leben gerufen und wird alle zwei Jahre verliehen.
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