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unterm strich

Antirassistisches Kunstwerk in Kassel zerstört

Die Studierendenschaft der Kunsthochschule Kassel gab per Pressemitteilung bekannt, dass in der Nacht vom 23. auf den 24. Juli ein antirassistisches Kunstwerk zerstört worden sei: eine 4,5 auf 2,5 Meter große Plakatwand sollte auf den Fall des Minicar-Fahrers Bekir Efe aufmerksam machen, dem am 21. Juni ein Fahrgast ein Messer in den Hals gestochen haben soll. Während die Polizei von einem „versuchten Tötungsdelikt“ mit einem „möglicherweise fremdenfeindlichen Tatmotiv“ sprach, heißt es in der Meldung der Studierendenschaft: „Efe ist der Überlebende des jüngsten Mordversuchs aus rechten Strukturen in Kassel.“ Die zentrale Botschaft des Plakats: „Eine Stadt ist dann schön, wenn es keine Rassisten hier gibt!“ Laut Studierendenschaft wurde das Plakat beschmiert und somit unkenntlich gemacht. „Wir sind entsetzt, dass dieses Zeichen gegen Rassismus keine drei Tage unbeschadet blieb“, heißt es weiter in der Meldung. Um die Botschaft wieder sichtbar zu machen, wurde sie unterdessen von Studierenden erneuert, in pinker Leuchtschrift. Die Arbeit ist Teil des Alternativen Rundgangs, der, coronabedingt, dezentral stattfand, anstatt der üblichen offiziellen Semester-Endschau der Kunsthochschule Kassel.

Fleetwood-Mac-Mitbegründer Peter Green ist tot

Genialer Gitarrist, Drogen-Junkie, Eric-Clapton-Nachfolger: Der Mitgründer der Band Fleetwood Mac, Peter Green, ist tot. Er sei im Alter von 73 Jahren friedlich im Schlaf gestorben, teilten Familienmitglieder am Samstag mit. Der Schlagzeuger Mick Fleetwood und der Gitarrist Green hatten Fleetwood Mac 1967 in London gegründet. Greens Instrumental-Hit „Albatross“ gelangte auf die Nummer eins der Charts. Mit Fleetwood Mac erlebte Green einen rasanten Aufstieg – die Band feierte ihre größten Erfolge aber dann ohne ihn. Es soll auch Streit gegeben haben, weil Green alle Gewinne der Gruppe für wohltätige Zwecke spenden wollte. Schon drei Jahre nach der Gründung verließ Green die Band 1970. Es folgte ein sozialer Abstieg. Er litt unter Drogenmissbrauch und Schizophrenie, wie Biografen berichteten. Während eines Großteils der 1970er Jahre verschwand der Musiker von der Bildfläche. Er soll zeitweise auf der Straße gelebt, als Friedhofsgärtner gearbeitet und eine Zeit lang in einem israelischen Kibbuz verbracht haben. Doch für Musikexperten war er schon zu Lebzeiten eine Blues-Legende. Bei den John Mayalls Bluesbreakers war er übrigens der Nachfolger von Eric Clapton.

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