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Siegfried-Lenz-Preis für russische Autorin Ljudmila Ulitzkaja

Der mit 50.000 Euro dotierte Siegfried-Lenz-Preis geht in diesem Jahr an die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja. Das teilte die Siegfried-Lenz-Stiftung gestern in Hamburg mit. Mit dem Preis sollen internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller ausgezeichnet werden, die mit ihrem erzählerischen Werk Anerkennung erlangt haben und deren schöpferisches Wirken dem Geist von Siegfried Lenz nah ist. Zu den bisherigen Trägern des Preises gehören der Israeli Amos Oz, der Engländer Julian Barnes und der Amerikaner Richard Ford. Der Preis soll am 19. März 2021 im Hamburger Rathaus übergeben werden. Mit Ljudmila Ulitzkaja ehre die Stiftung eine bedeutende Schriftstellerin Russlands. Ihre Romane und Erzählungen spiegelten die Tragödie des 20. Jahrhunderts, die Epoche der Gewaltherrschaft und des Genozids, heißt es in der Begründung der Jury. Die vielfältigen und vielschichtigen Figuren ihrer erzählerischen Welt kämpften ums Durchkommen, ums Überleben. Ulitzkaja entwickele aus diesen Schicksalen „ein grandioses Gewebe, das Gegenwart und Vergangenheit miteinander verbindet, das Religiöse mit dem Politischen, das Gesellschaftliche mit dem Persönlichen“. Ulitzkaja, 1943 geboren, wuchs in Moskau auf und ist jüdischer Herkunft. Auf Deutsch erschienen etwa „Medea und ihre Kinder“ (Roman, 1997), „Ergebenst, euer Schurik“ (Roman, 2005), „Maschas Glück“ (Erzählungen, 2007), und „Jakobsleiter“ (Roman, 2017). Ulitzkaja hat sich als Kritikerin der Putin-Regierung mehrfach unbeliebt gemacht.

Österreich senkt Mehrwertsteuer auf Bücher

Die österreichische Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer gab am Freitag die Absicht der Bundesregierung bekannt, im Rahmen einer Senkung der Mehrwertsteuer für Gastronomie, Kultur und Medien auch den Steuersatz für Bücher auf 5 Prozent und damit auf dieselbe Höhe wie in Deutschland abzusenken. Buchpreise sind in Deutschland und Österreich gesetzlich gebunden, deshalb komme dieser Maßnahme für die Branche eine besondere Bedeutung zu, meldet der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB). Dessen Präsident Benedikt Föger begrüßt die angekündigte Mehrwertsteuersenkung: „Gerade jetzt ist das eine schnelle und zielgerichtete Maßnahme, um die bestehende Buchhandelsstruktur in Österreich mit ihrer flächendeckenden Versorgung erhalten zu können. Eine noch höhere Preisdifferenz zu Deutschland wäre für viele Mitbewerber existenzbedrohend.“ Helmut Zechner, Vorsitzender des Österreichischen Buchhändlerverbands, ergänzt: „Eine Senkung der Mehrwertsteuer in der von der Regierung angedachten Form wäre eine große Hilfe für die durch die Corona­krise teils heftig gebeutelte Buchbranche.“ Die Maßnahme sei Ausdruck der Wertschätzung gegenüber dem Kulturgut Buch.

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