unterm strich:
Friedenspreis für deutsch-syrische Mittlerin
Die deutsch-syrische Kulturwissenschaftlerin Jasmina Heritani erhält den mit 5.000 Euro dotierten Kultur- und Friedenspreis der Bremer Villa Ichon. Mit der Auszeichnung werde sie für ihr umfangreiches integratives Engagement in der Hansestadt geehrt, teilte die Jury mit. Seit 2013 ist sie Mitglied im Bremer Rat für Integration. Als Vorsitzende des örtlichen Syrischen Exilkulturvereins hat sie in Bremen das erste syrisch-deutsche Kulturfestival „Funun“ (arabisch für „Künste“) ins Leben gerufen, das dieses Jahr bereits in die vierte Runde geht. Es wird den Planungen zufolge am 19. August eröffnet. In diesem Rahmen arbeitet sie mit geflüchteten arabischen Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen zusammen. Ziel der Zusammenarbeit sei es, Exilkünstler mit Bremer Künstlern zu vernetzen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeiten zu präsentieren, hieß es. Überdies leitet Heritani ein Projekt, das Frauen eine kostenlose mehrsprachige Beratung ermöglicht. Derzeit promoviert die Kulturschaffende an der Universität Göttingen über Interkulturalität und Mehrsprachigkeit.
Kritik an Kopftuch-Ausstellung
Eine Ausstellung über das Kopftuch und muslimische Mode im Frankfurter Museum Angewandte Kunst ist von Frauenrechtlerinnen als skandalös kritisiert worden. „Die Verschleierung hat nichts mit Individualität und Vielfalt zu tun“, sagte die Berliner Anwältin Seyran Ateşder Welt. Mit einer solchen Schau spiele man den treibenden Kräften des politischen Islam wie Recep Tayyip Erdoğans Türkei und den Muslimbrüdern in die Hände, „denn das Kopftuch ist deren Flagge“. Es ärgere sie, dass vor allem deutsche nichtmuslimische Linke das Kopftuch als feministisches Symbol entdeckt hätten, sagte Ateș: „Während große Teile der Linken und Liberalen in ihrem eigenen Lager in Deutschland für mehr Frauenrechte kämpfen, solidarisieren sie sich plötzlich mit dem politischen Islam.“
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