unterm strich:
Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) hat eine umfassende Aufarbeitung der Kolonialzeit angemahnt. „Die Verantwortung nur auf die ethnologischen Museen abzuschieben würde viel zu kurz greifen“, sagte der Linken-Politiker in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Koloniale Abhängigkeiten und Machtverhältnisse wirken bis heute fort. Und diesem Thema müssen wir uns mit aller Ernsthaftigkeit und Beherztheit widmen.“ Dazu gehört nach Ansicht von Lederer nicht nur das Eingeständnis von Schuld und die Übernahme von Verantwortung gegenüber einst kolonialisierten Ländern. Es gehe auch um anhaltende koloniale Denkweisen bei uns. „Der Kolonialismus ist in der Gesellschaft immer noch präsent. Auch im Berliner Stadtbild gibt es noch eine ganze Menge – angefangen von der Diskussion um die Mohrenstraße bis zu Bildern an Häuserfassaden, in denen sich die Ideologie von Über- und Unterordnung ausdrückt.“
Kevin Hart (39) war Anfang Dezember als Moderator der Oscar-Gala am 25. Februar 2019 zurückgetreten, doch nun stellt der Schauspieler und Komiker eine Rückkehr auf die Showbühne in Aussicht. Er denke darüber nach, sagte Hart in der am Freitag ausgestrahlten US-Talkshow von Ellen DeGeneres. Kurz nach seiner Ernennung zum Oscar-Gastgeber war er in die Kritik geraten, wegen mutmaßlich schwulenfeindlicher Tweets und Witze des Komikers aus den Jahren 2009 bis 2011. Die offen lesbische Moderatorin DeGeneres gab Hart in ihrer Sendung nun Rückendeckung. Sie und viele andere wollten ihn als Oscar-Moderator zurückhaben. Hart habe sich mehrfach für frühere schwulenfeindliche Äußerungen entschuldigt, sagte DeGeneres. CNN, Hollywood Reporter und das Out Magazine reagierten hingegen irritiert, dass Ellen DeGeneres quasi im Namen der queeren Community Kevin Hart die Absolution erteile.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen