unterm strich:
Demokratie- und Medienbildung soll das Schwerpunktthema der Leipziger Buchmesse 2019 werden. Im Kern gehe es um die Frage, wie ein zwar streitbares, aber friedvolles Miteinander gelingen könne, teilte die Leipziger Messe am Montag mit. Gastland der Messe, die vom 21. bis 24. März stattfinden soll, sei dieses Mal Tschechien. Für die Präsentation auf der Buchmesse seien mehr als 60 Neuerscheinungen ins Deutsche übersetzt worden.
Rund 2.600 Aussteller der Buch- und Medienbranche werden erwartet. Neu im Programm sind den Angaben zufolge ein Schulprojekt zur Frage des gesellschaftlichen Miteinanders sowie die Debattenreihe „The Years of Change 1989–1991“. 30 Jahre nach dem gesellschaftlichen Umbruch in den Staaten des ehemaligen Ostblocks beschäftige sich die Messe gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung mit den Folgen dieser Zeit.
Gestärkte Provenienzforschung. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will die Aufarbeitung und Rückgabe von NS-Raubgut stärken. Es seien weiter erhebliche Anstrengungen nötig, „um die Aufarbeitung des NS-Kunstraubs voranzutreiben“, sagte Grütters am Montag in Berlin zur Eröffnung einer internationalen Tagung über Provenienzforschung und den Umgang mit NS-Raubkunst.
Die dreitägige Konferenz steht unter dem Motto „20 Jahre Washingtoner Prinzipien: Wege in die Zukunft“. Die 1998 vereinbarten Prinzipien hätten weltweit Maßstäbe für „gerechte und faire Lösungen“ gesetzt, sagte Grütters. Dies sei eine Verpflichtung gegenüber den Opfern und Nachfahren der NS-Terrorherrschaft. Grütters betonte, Deutschland habe die Rahmenbedingungen für die Erforschung und Rückgabe von NS-Raubkunst seit der Verabschiedung der Washingtoner Prinzipien stetig verbessert. Dabei verwies sie auf die steigende Zahl von Restitutionen und den Ausbau der Provenienzforschung: „Das Problembewusstsein für diesen zynischen Aspekt der Nazi-Diktatur und für unsere Verantwortung zur Aufarbeitung ist deutlich gewachsen.“
Seit der Verabschiedung der Washingtoner Prinzipien im Jahr 1998 seien bis September dieses Jahres in Deutschland im Bereich NS-Raubkunst mehr als 5.750 Kulturgüter an die rechtmäßigen Eigentümer oder deren Erben zurückgegeben worden, darüber hinaus mehr als 11.670 Bücher und anderes Bibliotheksgut. Von 2008 bis 2017 habe der Bund rund 31 Millionen Euro für Provenienzrecherche zur Verfügung gestellt. Für 2018 und 2019 seien rund 17 Millionen Euro vorgesehen.
Ringen verbindet. Und ist Kulturgut. Nord- und Südkorea haben sich gemeinsam erfolgreich um die internationale Anerkennung einer koreanischen Kulturform bemüht: dem traditionellen Ringen. Der zwischenstaatliche Ausschuss für den Schutz des immateriellen Kulturerbes habe am Montag beschlossen, das traditionelle koreanische Ringen in seine Liste des „immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ aufzunehmen, teilte die UN-Kulturorganisation Unesco mit.
Die Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay sagte, die Aufnahme „markiert einen höchst symbolischen Schritt auf dem Weg zu einer zwischenkoreanischen Versöhnung. Sie erinnert uns an die friedensbildende Macht des Kulturerbes, als eine Brücke zwischen Völkern.“
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