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unterm strich

Anna Burns hat als erste Autorin aus Nordirland den Man Booker Prize für englischsprachige Literatur gewonnen. Die Ehrung erhielt sie am Dienstag für „Milkman“: ein Roman über eine junge Frau und deren Erfahrungen mit sexueller Nötigung, Familienbanden sowie sozialem und politischem Druck in der Zeit konfessioneller Konflikte in Nordirland. Die Themen in dem Werk seien in der #MeToo-Ära aktuell, erklärte der Juryvorsitzende Kwame Anthony Appiah. Den Preis überreichte Camilla, Herzogin von Cornwall, in der Londoner Guildhall. Der Man Booker Prize gilt als der wichtigste britische Literaturpreis. Er ist mit 50.000 Pfund (entspricht rund 57.000 Euro) dotiert und für alle englischsprachigen Autoren aus aller Welt offen. Die 56-jährige Burns zeigte sich über ihre Ehrung verblüfft. Die gebürtige Belfasterin sagt, dass sie nach der Veröffentlichung ihres ersten Romans, „No Bones“, 2001 oft finanzielle Probleme gehabt hatte. Mit dem Preisgeld wolle sie ihre Schulden abbezahlen.

Die Fotografin Sigrid Neubert galt als Chronistin der deutschen Nachkriegsarchitektur: Nun ist sie am 13. Oktober im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte die Agentur Goldmann Public Relations am Dienstag unter Berufung auf ihre Familie mit. Die gebürtige Tübingerin war zunächst Werbefotografin, bevor sie sich in den 50er Jahren auf Architektur-Fotografie spezialisierte, damals eine Männerdomäne. Sie fotografierte etwa das BMW-Hochhaus und die Olympia-Bauten in München, wo sie fünf Jahrzehnte arbeitete. Zuletzt lebte Sigrid Neubert in der Nähe von Berlin. Aktuell zeigt das Lechner Museum in Ingolstadt die große Retrospektive „Architektur und Natur“. Zuvor war die Ausstellung im Museum für Fotografie der Staatlichen Museen in Berlin zu sehen.

Das deutsche Filmerbe soll in den nächsten zehn Jahren mit 100 Millionen Euro digitalisiert werden. Die Filmförderungsanstalt, Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und die Bundesländer haben sich darauf verständigt, die Mittel jeweils zu einem Drittel aufzubringen, wie sie gestern mitteilten. Ab 2019 sollen jedes Jahr 10 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Grütters erklärte, damit könne das überaus fragile, vergängliche Kulturgut Film auch für die kommenden Generationen erhalten werden. Digitalisiert werden solle alles seit Stummfilm-Zeiten.

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