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Wladimir Woinowitsch ist tot

Der russische Schriftsteller Wladimir Woinowitsch ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie der Agentur Tass am Samstag mit. Woinowitsch hatte von 1980 bis 1990 im Exil in Deutschland gelebt. Er gilt als ein bedeutender satirischer Zeitkritiker Russlands und hat mehrere Preise erhalten, darunter 2016 den Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte. Er soll am Montag in Moskau beigesetzt werden. Wegen seiner systemkritischen Erzählungen war Woinowitsch aus dem sowjetischen Schriftstellerverband ausgeschlossen worden und 1980 in die Bundesrepublik gekommen. Werke wie „Ein Vorfall im Hotel Metropol“ (1979) oder „Moskau 2042“ (1986) zeigen die Ineffizienz und Unsinnigkeit der Planwirtschaft.

Marlene Dietrichs Schwester

Die Geschichte von Marlene Dietrich und ihrer Schwester, einer Mitläuferin in der Nazi-Zeit, kommt auf die Bühne, meldet dpa. Das Stück nach der 2017 erschienenen Doppelbiografie „Fesche Lola. Brave Liesel“ von Heinrich Thies wird am 7. September im Schlosstheater Celle uraufgeführt. Während Marlene Dietrich im Zweiten Weltkrieg amerikanische Soldaten mit ihren Liedern unterhielt, betrieb ihre Schwester Elisabeth mit ihrem Mann in Bergen-Belsen ein Kino für Wehrmachtssoldaten und SS-Leute. In seiner Inszenierung gehe Schlosstheater-Intendant Andreas Döring auch auf die räumliche Nähe zum Schauplatz der Geschichte ein, sagte Thies. Celle ist etwa 20 Kilometer vom ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen entfernt, wo mehr als 52.000 KZ-Häftlinge und 20.000 Kriegsgefangene ums Leben kamen. Eine Ausstellung wird Bühnenfotos des Kazet-Theaters zeigen, das sich kurz nach der Befreiung gründete.

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